Theater in Eisleben Theater in Eisleben: Boulevardkomödie "Trennung für Feiglinge" feiert Premiere

Eisleben - Man(n) möchte sich von seiner Herzdame trennen und weiß nicht so recht, wie er es anstellen soll? Keine Angst! Hilfe naht. Und zwar im Eisleber Theater. Dort feierte am Samstagabend im Foyer des Hauses die Boulevardkomödie „Trennung für Feiglinge“ von Clément Michel Premiere.
„Ich muss auflegen, die blöde Ziege ruft. Ich will nur noch, dass die verschwindet,“ tönt Christopher Goetzie alias Paul ins Telefon. Seit Tagen schon hat er Träume aus Absurdistan: Seine große Liebe Sophie wird vom Lkw erfasst - für die einen der fürchterlichste Albtraum der Welt, für die anderen wird es jetzt langsam gemütlich. Zu letzteren zählt Paul. Erst vor vier Monaten ist er mit Sophie (Ann-Christin Momsen) zusammengezogen. Sie ist überglücklich - er ist am Ende. Sie spricht von Liebe – er von Hämorriden. Sie ist liebevoll und sexy - er will sie nur noch loswerden. Wenn es so einfach wäre zu reden.
Aber da kommen die kleinen Feiglinge ins Spiel. Statt zu reden, heuert Paul seinen besten Freund Martin (Oliver Beck) an und ersinnt einen fast genialen Plan. Aus dem entwickelt sich eine spannende „Ménage-à-trois“, eine Dreiecksbeziehung mit unerwartetem Ausgang.
Die Hauptdarsteller Christopher Goetzie und Ann-Christin Momsen werden in den Fokus gerückt
In dieser Inszenierung werden die zwei Neuzugänge der aktuellen Spielzeit im Eisleber Schauspielensemble in den Fokus gerückt. Das ist Christopher Goetzie, der schon in „Nathan der Weise“ mit seiner Interpretation des Tempelherren auffiel.
Als adrette Partnerin an seiner Seite: Ann-Christin Momsen, die der Figur der Sophie eine angenehme Frische und Leichtigkeit verleiht, immer verbunden mit reichem Gestus. Endlich wieder an Bord ist der mehrfache Gewinner des „Mansfeld-Oskars“ und Publikumsliebling Oliver Beck. Im ersten Teil der Aufführung nimmt sich Beck noch auffällig zurück, um im zweiten Teil voll aufzudrehen und die Zuschauer mit viel Slapstick und Nonchalance zu unterhalten.
Regisseurin Martina Bode hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet und ein Stück auf die Bühne gebracht, das wundervoll leicht daherkommt sowie mit schnellen Dialogen und Szenenwechseln glänzt, die mit französischen Chansons unterlegt sind. Bode, die sich im letzten Jahr offiziell in den „(Un-) Ruhestand“ verabschiedet hat, lässt es sich zur Freude der Theaterfans nicht nehmen, als Gast in Eisleben tätig zu sein. Diesmal wieder im Doppelpack mit Peer Palmowski als Ausstatter.
„Trennung für Feiglinge“ bereits in Frankreich ein Riesenerfolg
Dabei wird die Idee der Leichtigkeit von Handlung, Dialogen und Musik absolut stimmig im Bühnenbild aufgenommen und weitergeführt. Handlungsort ist das Wohnzimmer des Paares. Helle Pastelltöne, obligatorische Bildtapete mit Birkenwäldchen, hellgraue Möbel und ein weißer, beleuchteter Raumteiler lassen die Foyerbühne weiträumig und modern erscheinen.
„Trennung für Feiglinge“ ist seit der Uraufführung am 14. Juni 2011 im Théâtre de la Gaîté-Montparnasse Paris ein Dauerbrenner auf den Bühnen Frankreichs und hat die besten Chancen, sich auch an der Eisleber Bühne zu einem solchen zu entwickeln. (mz)