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Theater Eisleben Theater Eisleben: Schauspielerin Annette Baldin gewinnt den "Mansfeld-Oskar"

Von Detlef Liedmann 03.07.2017, 08:31
Gruppenbild mit Siegerin: Annette Baldin (Vierte von links) hat den Publikumspreis „Mansfeld-Oskar“ gewonnen.
Gruppenbild mit Siegerin: Annette Baldin (Vierte von links) hat den Publikumspreis „Mansfeld-Oskar“ gewonnen. Detlef Liedmann

Eisleben - Nein, sprachlos machte es sie nicht. Aber tief Luft holen musste Annette Baldin erst einmal. „Ich danke allen, die mir und unserem Theater die Treue gehalten  haben und hoffentlich auch in Zukunft halten werden.“

Schauspielerin Annette Baldin erhält zum dritten Mal den „Mansfeld-Oskar“

Zum mittlerweile dritten Mal hat die Schauspielerin den Publikumspreis „Mansfeld-Oskar“ gewonnen. Auch der 19. Oskar, angefertigt vom Eisleber Künstler Werner Schulz, ist gemeinsam von der Mitteldeutschen Zeitung und dem Verein der Freunde des Theaters vergeben worden. Blumen gab es für dessen Vorsitzenden Roland Schinko. Er lenkt seit mittlerweile  15 Jahren die Geschicke des Vereins. Und  kannte die frohe Botschaft schon, welche Intendant Ulrich Fischer im großen Saal verkündete: „In der neuen Spielzeit wird das Theater wieder Theater heißen.“

Neben dem „Mansfeld-Oskar“ wurde auch ein „Hut-Oskar“ vergeben. Nach Meinung der kleinen Jury hatte die Eisleberin Rosemarie Salzmann, sie bedachte Schauspieler und Gäste des Abends mit kleinen Geschenken, die schönste Kreation auf dem Kopf.

Verabschiedet wurden am Sonnabend Ankleiderin Renate Berger, nach 44 Jahren am Theater geht sie in Rente, Daniel Theuring (Leiter künstlerisches Betriebsbüro, geht nach Halberstadt), und Schauspieler Markus Lingstädt, der dem Eisleber Publikum aber noch als Gast erhalten bleibt.

Geehrt für sage und schreibe 329 Dienste wurde Schauspieler Christian Hellrigl. Als Dienste gelten am Theater entweder vier Stunden Probe oder der Auftritt in einer Vorstellung. (lied)

Da brandete ein Jubelsturm auf, wie er sonst nur nach Premieren oder Gastspielen allerbester  Güte zu hören ist. Schade, dass das Wetter am Sonnabend nicht mitspielte.  So kamen, der volle Saal ließ es vermuten, rund 400 Gäste zum 19. Theatersommerfest. Mehr, als bei der ersten Auflage 1999, die Annette Baldin schon miterlebte, aber weniger als erhofft. „Fürs Wetter können wir nichts, aber wir haben ihnen trotzdem ein buntes Programm zusammengestellt“, so Intendant Fischer. Und es war nicht nur bunt, sondern auch höchst unterhaltsam. Gleichwohl: Es musste mehrfach improvisiert werden.

Musikalisch eröffnet wurde das Fest von den „Barbarossa Pipes & Drums“, die zwar aus Sangerhausen kommen, das Wetter aber aus Schottland mitgebracht zu haben schienen. Gäste des Sommerfestes hatten sich mit Schirmen und teilweise sogar Isomatten ausgerüstet, um von oben und hinten trocken zu bleiben. Wer Plätze im Orchestergraben ergattert hatte, konnte live einem Hörspiel lauschen. Eng war es auch im Foyer. 

Besucher bekommen Einblicke in Theaterstücke während des Theatersommerfestes

Dort gab es unter anderem Theatersport (eine Art Improvisationstheater), einen Vorgeschmack auf „per aspera ad astra“ (Premiere am 3. Juli, 19.30 Uhr, Bucherstraße 14), einen Rückblick auf „Dear Wendy“, ein Stück im Rahmen des Projekts „Dehnungsfuge“, sowie einen Auftritt des Theater-Erwachsen-Clubs „Die Sprungfeder“. Und zu später Stunde spielte die Theaterband „Dandelions“. Auf der Bühne im Theatergarten hatte die „Jasmin-Graf-Band“ (toller Auftritt) aus Leipzig trotz rutschigen Untergrunds einige Mutige auf das Tanzparkett gelockt.

Im großen Saal wurden die liebenswert Verrückten aus der „Pension Schöller“ freigelassen. Einer der Anziehungspunkte jedes Sommerfestes ist dort auch die Versteigerung nicht mehr benötigter Kostüme und Requisiten. Um Toto, Dorothys Hund aus „Der Zauberer von Oz“, entspann sich eine regelrechte Bieterschlacht, die bei 27 Euro endete. Irgendwann endete auch das 19. Theatersommerfest. Einer der Besucher brachte es auf den Punkt: „Ich habe mich wie immer hier gut unterhalten gefühlt.“ (mz)