Ein Jahr am Theater Theater Eisleben: Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Regieassistenz und Tontechnik

Eisleben - Das dürfte es am Eisleber Theater wohl auch noch nicht gegeben haben: Gleich drei junge Leute arbeiten hier derzeit parallel in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Neben Sina Finkelmann und Carl Lorenz Koischwitz, die jetzt neu angefangen haben, ist auch ihre Vorgängerin Charlotte Pracht noch im Haus. Sie hat ihr seit dem vergangenen Jahr laufendes FSJ um ein halbes Jahr verlängert.
Sina Finkelmann (18) ist in Calbe (Saale) im Salzlandkreis aufgewachsen und zur Schule gegangen. „Ich habe mich schon immer für das Theater interessiert“, sagt sie. Selbst gespielt hat sie in einer Theaterarbeitsgemeinschaft in Staßfurt und im Theaterjugendclub Magdeburg. Dort wurde zuletzt - coronabedingt - ein digitales Stück erarbeitet.
Freiwilliges Soziales Jahr am Theater: „Ich möchte Schauspiel studieren“
„Ich möchte Schauspiel studieren“, so Sina Finkelmann. Vorher wolle sie sich noch ein bisschen umschauen und Erfahrungen im Theaterbetrieb sammeln. Dass sie sich am Eisleber Theater für ein FSJ beworben hat, hat auch einen privaten Grund: Ihr Freund wohnt in der Lutherstadt. „Es macht sehr viel Spaß“, sagt sie nach den ersten Wochen im Haus. „Die Kollegen sind sehr herzlich. Alle Türen stehen offen, ich kann überall reinschnuppern.“ Unter anderem hat sie in den Proben für die jüngste Premiere „Furor“ die Aufgaben einer Regieassistentin kennengelernt. Demnächst soll sie auch in der Soufflage eingesetzt werden.
Mit Carl Koischwitz ist zum ersten Mal ein FSJler im technischen Bereich des Theaters tätig. Der 18-jährige Eisleber, der am Martin-Luther-Gymnasium sein Abitur abgelegt hat, interessiert sich insbesondere für Tontechnik. „Ich möchte nach dem FSJ vielleicht eine Ausbildung zum Tontechniker machen“, sagt er. Erste Einblicke hat er im Theater bereits erhalten. Während der Vorstellung steuern die Tontechniker unter anderem Live- oder eingespielte Musik, Geräusche und Atmosphären. Manchmal müssen die Schauspieler auch mit kleinen Mikros arbeiten, die dann ebenfalls in der Tonregie gesteuert werden.
Eisleben: „Es ist sehr abwechslungsreich im Theater“
Wenn ein neues Stück inszeniert wird, suchen die Tontechniker mögliche Musik- oder andere Ton-Einspieler heraus und schlagen sie dem Regisseur vor. „Es ist sehr abwechslungsreich im Theater“, sagt Carl Koischwitz, der nach der Tontechnik auch noch in die anderen technischen Abteilungen wechseln wird.
Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres ist die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt. Im Eisleber Theater können die Freiwilligen neben den künstlerischen und technischen Bereichen zum Beispiel auch die Projekt- und die Öffentlichkeitsarbeit kennenlernen. Das FSJ wird von der Europäischen Union und dem Land Sachsen-Anhalt gefördert.
Die drei FSJler sind nicht die einzigen jungen Mitarbeiter am Theater. So haben im vergangenen und in diesem Jahr zwei angehende Fachkräfte für Veranstaltungstechnik eine Ausbildung begonnen. (mz)