Technologie Rothenschirmbach Technologie Rothenschirmbach: DNA soll Metalldiebe abschrecken

Rothenschirmbach/MZ - Im Kampf gegen den zunehmenden Metalldiebstahl setzen Unternehmen wie die Deutsche Bahn bereits seit einiger Zeit auf künstliche DNA. Nun ist die Technologie auch für Solarmodule verfügbar: In Rothenschirmbach ist jetzt erstmals in Sachsen-Anhalt, so der Hersteller, eine Freiflächenanlage mit diesem hochspezifischen Stoff markiert worden.
Ziel sei vor allem, Diebe abzuschrecken, so Axel René Matz, Geschäftsführer der Firma Spectrum Distribution in Calau (Brandenburg), die das Produkt SelectaDNA vertreibt. Durch die Markierung, auf die mit Schildern in mehreren Sprachen hingewiesen wird, könnten die Module eindeutig identifiziert und dem Eigentümer zugeordnet werden, so Matz. Wie er sagte, seien zum Beispiel erst vor wenigen Tagen in Zeitz mehr als 100 Solarmodule von einem Dach gestohlen worden.
„Stoff geht feste Verbindung mit Metall ein“
Die speziell entwickelte SelectaDNA werde in Form eines umweltfreundlichen Aerosols auf jedes einzelne Solarmodul aufgesprüht. „Der Stoff geht eine feste Verbindung mit dem Metall ein und hält lebenslang.“ Außer der DNA sind in der aufgesprühten Flüssigkeit noch Mikropartikel aus Kunststoff oder Metall enthalten, die mit einem Code markiert sind. Beides diene dazu, nach einem Diebstahl wieder aufgefundene Module zu identifizieren. DNA werde auch als Beweis vor Gericht anerkannt. Für einen möglichen Täter sei der Kontakt mit dem Stoff unbedenklich.
Durch die DNA-Kennzeichnung würden die Module für Diebe unattraktiver, da das Risiko für Täter und Hehler steige. Die Polizei könne mit Hilfe von UV-Licht schnell feststellen, ob eine Markierung vorhanden ist. SelectaDNA, nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei dieser Technologie, betreibe eine gesicherte Datenbank, an Hand derer DNA-Spuren den Eigentümern zugeordnet werden können.
In ganz Deutschland habe die Firma bislang 15 Solaranlagen mit künstlicher DNA gekennzeichnet, so Matz. Mit dem Betreiber der Rothenschirmbacher Anlage, der GP Joule aus Schleswig-Holstein, sei der Kontakt bei einer Messe zustandegekommen. Neben großen Bahn- und Energieunternehmen setzen unter anderem auch Landwirte die DNA-Markierung ein, um Fahrzeuge und Maschinen vor Diebstahl zu schützen. „Wir arbeiten dazu mit Bauernverbänden zusammen, auch hier in Mansfeld-Südharz.“

