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Süßer See in Seeburg Süßer See in Seeburg: Zoff um Verkauf eines Kiosks

Von wolfram bahn 09.01.2014, 19:08
Die Werbung täuscht: Der Kiosk ist in andere Hände gegangen.
Die Werbung täuscht: Der Kiosk ist in andere Hände gegangen. lukaschek Lizenz

seeburg/MZ - Der Verkauf eines leerstehenden Kioskgebäudes am Süßen See in Seeburg sorgt für Wirbel. Die Gemeinde hatte die Immobilie bei einer Ausschreibung angeboten. Den Zuschlag erhielten zwei Frauen aus dem Saalekreis, die allerdings nur das zweithöchste Gebot abgegeben hatten. Das kann Jana Bauer, Gaststätteninhaberin aus Seeburg, nicht nachvollziehen.

Gemeinderat gab den Zuschlag an Bieter aus dem Saalekreis

Sie wollte nach eigenem Bekunden 32.000 Euro für das Gebäude an der Uferpromenade bezahlen, 12.000 Euro mehr als die jetzigen Besitzer. Das Mindestangebot der Gemeinde für die rund 400 Quadratmeter Meter große Immobilie lag laut Ausschreibung bei 15.000 Euro. Mehr als das Verkehrsgutachten ausgewiesen hatte. „Die Gemeinde scheint kein Geld zu brauchen, sonst hätte sie mein deutlich höheres Kaufangebot nicht in den Wind geschlagen“, sagte die verärgerte Wirtsfrau gegenüber der MZ.

In der zuständigen Gemeindeverwaltung in Röblingen beurteilt man die Sache freilich etwas anders. Wie Bauamtsleiter Martin Blümel auf Anfrage sagte, sei die Entscheidung über den Verkauf des Gebäudes in Seeburg in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates der Einheitsgemeinde Mansfelder Seegebiet mit deutlicher Mehrheit gefallen. Der Preis habe dabei nicht die wichtigste Rolle gespielt, so der Bauamtsleiter.

Blümel verwies in diesem Zusammenhang auf die Ausschreibung, der zufolge potenzielle Käufer ein zukunftsweisendes Konzept zur touristischen Entwicklung der Seepromenade vorlegen sollten. Das hätten die Bewerber aus dem Saalekreis getan. Sie gaben auf mehreren Seiten an, was sie vorhaben. So soll ein kleiner Laden zur Grundversorgung im Ort, gepaart mit einem Café im italienischen Flair für Ausflügler entstehen.

Ortschaftsrat hatte Gastwirtin empfohlen

Die Gastwirtin aus Seeburg hatte nur kurz angegeben, dass sie das Gebäude für die nächsten drei bis fünf Jahre als Tourist-Info mit Angebot an saisonalen Produkten aus der Region nutzen wolle. „Da weiß doch schon jeder, was gemeint ist“, erklärte Jana Bauer, die seit über 25 Jahren in Seeburg das Gasthaus „Zur Forelle“ samt Pension führt.

Auch der Ortschaftsrat von Seeburg hatte sie als Käuferin empfohlen, der Gemeinderat des Seegebiets traf einen anderen Beschluss. Dagegen hat Jana Bauer über einen Anwalt inzwischen Widerspruch eingelegt. Doch die Kommunalaufsicht des Landeskreises habe bestätigt, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei, so Blümel.