Umsatz sinkt um 50 Prozent Straße seit Monaten gesperrt: Geschäftsinhaber aus Klostermansfeld beklagt Umsatzeinbußen
Der Betreiber eines Zoofachhandels und einer Poststelle in der Klostermansfelder Chausseestraße beklagt die Folgen der monatelangen Großbaustelle vor seiner Tür. Wann werden die Bauarbeiten beendet sein?

Klostermansfeld/MZ. - Jörg Jan Werner muss seit Monaten mit einer Großbaustelle vor seinem Geschäft leben. Er betreibt in der Klostermansfelder Chausseestraße einen Zoofachhandel und eine Poststelle und sehnt die Zeit herbei, wenn der grundhafte Ausbau der Straße samt Nebenanlagen endlich vorbei ist.
Unternehmer aus Klostermansfeld hat Umsatzeinbußen
Die großräumige Sperrung der Straße wirkt sich negativ auf sein Geschäft aus. Für die Kundschaft sei es in all der Zeit sehr beschwerlich und zum Teil unmöglich, das Geschäft zu erreichen, so Werner. Lieferanten hätten auch Probleme, zu ihm zu kommen.

Der Klostermansfelder sieht seine Existenz gefährdet: „Die Umsatzverluste belaufen sich auf etwa 40 bis 50 Prozent.“ Werner fordert inzwischen von der zuständigen Straßenbaubehörde einen finanziellen Ausgleich.
Grundsätzlich hat er nichts gegen die Straßenbaumaßnahme einzuwenden. „Was mich stört, sind die ständigen Verschiebungen“, sagt er. Aus seiner Sicht findet außerdem keine Kommunikation von offizieller Seite mit ihm und anderen durch die Baustelle betroffenen Gewerbetreibenden statt. „Den Polier vor Ort nehme ich ausdrücklich aus dieser Kritik heraus“, so Werner.
Bauarbeiten liegen laut Landesstraßenbaubehörde im Plan
Seiner Ansicht, dass die Bauarbeiten nicht planmäßig verlaufen, widerspricht Regionalbereichsleiter Peter Lotze von der zuständigen Landesstraßenbaubehörde. „Wir befinden uns im Plan“, erklärt er auf Anfrage der MZ. Man habe auch wegen der 1050-Jahr-Feier von Klostermansfeld und wegen der Erreichbarkeit der Gewerbetreibenden den Bauabschnitt zwischen Klosterstraße/ Gartenstraße und Steingartenstraße beziehungsweise bis zur Kirche vorgezogen.
In diesem Abschnitt seien die Straße und der Gehweg sowie die Leitungsverlegung fertig. Den Vorwurf mangelnder Kommunikation weist er ebenfalls zurück. Nach seinen Schilderungen sei man nahezu jede Woche miteinander im Gespräch.
Mit Blick auf das Baugeschehen kündigt Lotze an, dass nun noch die Bereiche von der Ampelkreuzung bis zur Klosterstraße/Gartenstraße sowie der nördliche Restbereich von der Kirche bis zum Ortsausgang in Richtung Mansfeld an der Reihe sind. Straßen- und Gehwege würden unter anderem gebaut sowie Wasserleitungen verlegt. Die Straße werde beschildert und markiert. Induktionsschleifen würden zudem geschnitten.

Bauarbeiten Ende August beendet
Zusätzlicher Aufwand während des bisherigen Ausbaus war Lotze zufolge allerdings im Bereich Chausseestraße/Gartenstraße erforderlich. „Ein Entwässerungsbauwerk in der Straße sowie eine marode, zu flach verlegte Gasleitung“ seien gefunden worden. Die Leitung musste umverlegt beziehungsweise das Entwässerungsbauwerk ausgebaut werden. Zu Zeitverzögerungen sei es dennoch nicht gekommen.
So steht für den Regionalbereichsleiter zum Stichwort Bauende fest: „Für uns als Landesstraßenbaubehörde gibt es keinen geänderten Vertragsstand. Das heißt, das Bauende ist der 30. August dieses Jahres.“ Für die Nebenanlagen der Gemeinde sei es momentan der 11. Oktober dieses Jahres.
Denn: Die Gemeinde habe nachträglich die Gehwegerneuerung zwischen Grabenstraße bis zur Kirche beauftragt, was mit sechs Wochen Bauzeitverlängerung vereinbart sei. Die zusätzliche Leerrohrverlegung für Telekom beziehungsweise Glasfasermedien sei derweil vertraglich noch nicht erfasst, werde „jedoch zu keiner weiteren Bauzeitverlängerung führen“.

„Offiziell ist die Chausseestraße immer noch gesperrt“
Auf die aktuelle Straßensituation vor Werners Geschäft angesprochen, meint der Regionalbereichsleiter, dass in der 17. Kalenderwoche der Asphalt in diesem Bereich eingebaut worden sei. Eine Woche später – Ende April – konnten ihm zufolge die gegenüberliegenden Parkplätze vor dem Dorfgemeinschaftshaus unter anderem vom Zoofachhandel und der Poststelle als Anlieger genutzt werden und „taten dies auch seither“, so Lotze.
„Für uns ist das Ganze unbefriedigend“, bleibt Geschäftsmann Werner dabei. Er befürchtet, dass Kunden aus verkehrsrechtlicher Sicht Probleme bekommen könnten, wenn sie ihre Autos dort abstellen, um in seinen Laden zu gelangen: „Offiziell ist die Chausseestraße immer noch gesperrt.“
Klostermansfelds Bürgermeister Frank Ochsner teilt seine Befürchtung nicht. „Wir dulden das im Moment.“, versichert er. In Bezug auf die angesprochenen Schwierigkeiten des Lieferverkehrs verweist Ochnser derweil auf die Anfahrt über die Mansfelder Straße.