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Stadtwerke Eisleben Stadtwerke Eisleben: Wieder Leben in alter Schule

Von Jörg Müller 15.08.2014, 19:49
Höchste Zeit für die Sanierung: Das historische Schulgebäude ist jahrelang vernachlässigt worden.
Höchste Zeit für die Sanierung: Das historische Schulgebäude ist jahrelang vernachlässigt worden. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - In der ehemaligen Schule am Karl-Rühlemann-Platz in Eisleben haben Bauarbeiten begonnen. Im Auftrag der Stadtwerke der Lutherstadt wird das denkmalgeschützte Gebäude saniert und zum künftigen Verwaltungssitz des kommunalen Unternehmens umgebaut. Außerdem entsteht hier ein Kundenzentrum. Der eingeschossige Neubau (Grundfläche 15 mal elf Meter) - entworfen vom Atelier Schauder aus Allstedt - wird in fünf Metern Abstand vor dem historischen Gebäude errichtet.

Verschiedene Gebäude besichtigt

Wie Stadtwerke-Geschäftsführerin Martina Hering im Gespräch mit der MZ sagte, habe das Unternehmen seit 2012 nach einem neuen Standort gesucht, um „in der Innenstadt für die Kunden präsent zu sein“, so Hering. Der derzeitige Sitz in der Kurt-Wein-Straße sei sanierungsbedürftig und entspreche nicht mehr den Arbeitsstätten-Richtlinien und den Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Auf Grund der gestiegenen Mitarbeiterzahl (derzeit rund 30) benötige man auch mehr Platz. „Wir haben uns mehrere Objekte angesehen“, so die Geschäftsführerin. Unter anderem die Grabenschule, die sich allerdings als zu groß erwies.

Der Grundstein für die I. Bürgerschule am damaligen Entenplan (heute Karl-Rühlemann-Platz) wurde 1861 gelegt, 1863 wurde Einweihung gefeiert.

Ein von Eisleber Bürgern gegründeter Verein hatte bereits seit 1828 Spenden für einen Schul-Neubau gesammelt.

Von 1910 bis 1945 war das Gebäude eine städtische Mittelschule, zu DDR-Zeiten eine Polytechnische Oberschule, die 1960 den Namen des Kommunisten Max Lademann erhielt.

Nach der Wende bis 2001 wurde das Haus als Sekundarschule genutzt, danach bis 2007 als Außenstelle der Katharinenschule, während diese saniert wurde. In der Folge nutzte ein privater Bildungsträger einen Teil des Gebäudes. 2013 haben die Stadtwerke die Immobilie gekauft.

Bei der Schule am Rühlemannplatz passte sowohl die Größe, als auch die Lage. „Wir wollen zu einer Belebung der Innenstadt beitragen“, so Hering. Wichtiger Effekt für die Stadt sei natürlich, dass ein bedeutendes Gebäude saniert und wieder genutzt werde. Das Kundenzentrum in der Kurt-Wein-Straße solle erhalten bleiben, die Büros werden als Archivräume dienen.

Sanierung bis Ende 2015

Seit Anfang Juli hat die Schatz Umwelt GmbH Brücken das Gebäude entkernt. In der kommenden Woche wird die Sangerhäuser Firma Götzinger mit dem Rohbau beginnen. Gleichzeitig werden die Dachdecker ans Werk gehen. Die Sanierung und der Neubau sollen bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Die Kosten lassen sich laut der Geschäftsführerin derzeit noch nicht genau beziffern. „Wir müssen erst einmal abwarten, welche Schäden wir vielleicht noch finden.“ Die Stadt Eisleben fördere das Projekt mit Denkmalschutzmitteln. Kunden-Parkplätze sollen vor dem Gebäude beziehungsweise auf dem ehemaligen City-Center-Gelände entstehen.

Das neue Kundenzentrum wird vor die Schule gebaut.
Das neue Kundenzentrum wird vor die Schule gebaut.
 Grafik: Atelier Schauder Lizenz
In einem Klassenzimmer baut Manfred Janke Dielen aus
In einem Klassenzimmer baut Manfred Janke Dielen aus
Jürgen Lukaschek Lizenz