Stadtverwaltung Eisleben Stadtverwaltung Eisleben: Leiter des Ordnungsamtes Bernd Kubica geht in Rente

Eisleben/Wolferode - Er ist einer der Bürgermeister der ersten Stunde nach der Wende gewesen: 1990 wurde Bernd Kubica in Wolferode zum Ortschef gewählt. Damals hat seine Tätigkeit in der Kommunalpolitik und -verwaltung begonnen, die nun zu Ende geht: Kubica hat am Mittwoch, 23. August, seinen letzten Arbeitstag als Fachbereichsleiter Zentrale Dienste/Ordnung und Sicherheit in der Eisleber Stadtverwaltung. Anschließend nimmt er seinen Jahresurlaub und tritt dann mit seinem 65. Geburtstag Ende September in den Ruhestand. Sein Nachfolger zum 1. Oktober wird Carsten Staub, derzeit Leiter des Rechnungsprüfungsamtes.
Bernd Kubica wurde erstmals 1990 zum Bürgermeister seines Heimatortes Wolferode gewählt
Kubica stammt aus Wolferode und lebt dort auch bis heute. Der Maschinenbau-Ingenieur hatte als Konstrukteur im Hauptkonstruktionsbüro des Mansfeld-Kombinats gearbeitet. Zur Kommunalwahl 1990 trat er als Mitglied der Wählergruppe des Sportvereins 1890 an - und wurde dann gefragt, ob er sich vorstellen könnte, Bürgermeister zu werden. „Da habe ich schon erst einmal hin und her überlegt, was da auf mich zukommt“, so Kubica.
In sein neues Amt habe er sich aber schnell hineingefunden: „Ich bin ein Praktiker“, sagt er. Und gerade bei den damals dringlichen Themen wie Straßen- und Kanalbau sei ihm auch seine Berufserfahrung zugute gekommen. „Als Konstrukteur hatte ich ein Auge dafür.“ Später absolvierte Kubica an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Halle noch ein dreijähriges berufsbegleitendes Studium.
„Ich bin schon stolz darauf, was wir geschafft haben“, sagt Kubica. Wolferode war 1994 der erste Ort in Sachsen-Anhalt, in dem das komplette Abwasser zentral entsorgt wurde. Fast alle Straßen seien heute saniert, auch im Rahmen der Dorferneuerung sei viel gemacht worden. „Und wir sind eine funktionierende Gemeinschaft.“
Bernd Kubica arbeitete seit 2001 in der Verwaltung der Lutherstadt Eisleben
Dass die Wolferöder mit ihrem Bürgermeister zufrieden waren, zeigt die respektable Amtszeit Kubicas: Immerhin 18 Jahre lang, bis 2008, leitete er die Geschicke des Ortes, der seit Anfang 2005 zur Lutherstadt Eisleben gehört. Kubica war bereits 2001 als Hauptamtsleiter in die Eisleber Stadtverwaltung gewechselt, nachdem er zuvor in der Verwaltungsgemeinschaft Am Hornburger Sattel das Bauamt geleitet hatte.
Als Fachbereichsleiter habe er seine Aufgabe unter anderem in der Betreuung der Ortschaften gesehen. „Das hat mir Spaß gemacht. Ich konnte mich immer gut in die Situation hinein versetzen, weil ich ja selbst in einem eingemeindeten Ort lebe.“ Deshalb sei es ihm auch sehr schwer gefallen, die 2012 beschlossenen Schulschließungen in Hedersleben und Osterhausen umzusetzen. „Das hat mich sehr beschäftigt“, so Kubica. „Ich wusste, was das bedeutet. Wir hatten ja in Wolferode auch mal eine Grund- und eine Sekundarschule.“ Auch im Kreistag hat Kubica drei Wahlperioden mitgearbeitet, zuletzt als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler.
Für den Ruhestand hat Kubica noch keine größeren Pläne. Im Haus und auf dem Grundstück gibt es immer etwas zu tun. „Ich freue mich auf mehr Zeit mit meiner Familie.“ Er und sein Frau haben zwei Töchter und drei Enkel, die in Halle und Wernigerode leben. Im Wolferöder Sportverein leitet Kubica die Gruppe „Sport und Spaß“, die sich jeden Freitag zum Bowlen, Schwimmen, Radfahren oder zur Sauna trifft. Außerdem ist Kubica Mitglied des Heimatvereins. Und wie wäre es vielleicht mit dem Ortschaftsrat? „Das überlege ich mir noch.“ (mz)