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SSV 1882 Klostermannsfeld SSV 1882 Klostermannsfeld: Zehn Monate Dauerstress mit der Telekom

Von Daniela Kainz 20.01.2015, 08:05
Peter Günther hat einen ganzen Ordner voll mit Akten.
Peter Günther hat einen ganzen Ordner voll mit Akten. Klaus Winterfeld Lizenz

Klostermansfeld - „Das ist garantiert einmalig in Deutschland. Seit mehr als zehn Monaten versucht unser Verein, von der Telekom zu einem anderen Anbieter zu wechseln und die bisherige Rufnummer mitzunehmen. Das hat bis heute nicht geklappt.“ Peter Günther, Vorsitzender des SSV 1882 Klostermansfeld, hat kein Verständnis für das, was er mit dem Unternehmen erlebte.

Mehr als 80 Seiten Schriftverkehr

Mehr als 80 Seiten umfasst der Schriftverkehr, den er mittlerweile mit der Telekom geführt hat. Die Briefe dokumentieren unter anderem, dass die Telekom nach anfänglicher Zusage den Wechsel wegen „Nichtübereinstimmung der Daten“ ablehnte. Dreh- und Angelpunkt des Durcheinanders: die Anschrift des Vereins. „Das Sportlerheim steht seit eh und je in der Bahnhofstraße 7a, nur bei der Telekom war die Bahnhofstraße 0 eingetragen“, sagt Günther. Dies zu korrigieren erwies sich als fast unmöglich.

Zwischenzeitlich schaltete die Telekom den Anschluss des Sportvereins sogar komplett ab, so dass die Fußballer ohne Internet und Telefonanschluss standen. Technik, die sie für ihren Spielbetrieb benötigten. Die Alarmanlage für das Sportlerheim wurde durch die Abschaltung auch lahmgelegt. „Weil die Versicherung im Einbruchsfall nicht gezahlt hätte, musste ich meinen Sommerurlaub unterbrechen, um vor Ort Nachtwächter zu organisieren“, so Günther. Er kaufte außerdem einen Internetstick und einen Router für den Weiterbetrieb der Alarmanlage.

Falsche Auftragsdaten sind Schuld

Die Telekom begründet den bis zum heutigen Tag noch nicht vollzogenen Anbieterwechsel in der Tat mit der Adresse. „Die Verzögerung rührt aus falschen Auftragsdaten“, heißt es auf Anfrage der MZ. Erst Ende Oktober sei die Hausnummer offiziell angepasst worden. Danach wurde der Telekom zufolge ein neuer Auftrag erstellt, „den wir zum 7. April erfüllen werden“, so das Unternehmen.

Vereinschef Günther fehlen angesichts dieser Begründung die Worte. Er bleibt skeptisch, ob der angekündigte Termin tatsächlich gehalten wird. Er empfindet es als „bodenlose Frechheit“, was ihm in diesem Zusammenhang schriftlich mitgeteilt wurde: „Gerne haben wir Ihre Kundendaten geändert.“

Unabhängig davon behält sich Günther vor, wegen des finanziellen Schadens, der dem Verein durch die Beschaffung der Technik und dem Einsatz von Nachtwachen entstanden ist, zu klagen. Geltend machen möchte der Vereinsvorsitzende auch Schmerzensgeld: „Ich hatte viele schlaflose Nächte und gesundheitliche Probleme wegen des Streits mit der Telekom.“ (mz)