Schwarmsaison in Eisleben Schwarmsaison in Eisleben: Bienenalarm für Feuerwehr
eisleben - Bienenalarm statt Brandeinsatz: Wieder einmal musste die Eisleber Feuerwehr am Wochenende ausrücken, weil sich ein ausgebüxter Schwarm in einem Garten niedergelassen hat. Unter Mitwirkung eines Imkers wurden die Insekten eingefangen. Die Feuerwehrleute wissen aber, dass dies für sie mit ziemlicher Sicherheit nicht der letzte derartige Einsatz in dieser Saison war. Denn die Schwarmzeit bei den Bienen hat gerade begonnen. Allein in der vergangenen Woche mussten deshalb mehrere Feuerwehren des Landkreises aus gleichen Anlässen ausrücken.
„Das ist aber normal um diese Jahreszeit“, sagt Kreisbrandmeister Steffen Hohmann. Das bestätigt auch Bernd Gelbke, Vorsitzender
des Imkervereins Eisleben und Umgegend. „Die Schwarmzeit geht noch bis Ende Juni, Mitte Juli“, so Gelbke. In dieser Zeit teilen sich viele Bienenvölker, bei denen eine neue Königin zur Welt kommt. Etwa die Hälfte verlässt mit der alten Königin als eine Riesenwolke den Bienenstock. Dann sammeln sich die Insekten als eine große Traube in der Nähe - zum Beispiel an Bäumen. Nun suchen ihre Kundschafter nach einer Nistgelegenheit. Spätestens am nächsten Tag fliegt die Bienentraube weg.
In der Regel versuchen die Imker, ihre Bienen einzufangen. „Solange der Imker seinen Schwarm verfolgt, gehört er ihm“, schildert Gelbke die Rechtslage. „Gibt er die Verfolgung auf, kann jeder sich die Bienen aneignen.“ Ausgebüxte Schwärme stammen meistens von berufstätigen Hobby-Imkern, die am Tag nicht auf ihre Bienen aufpassen können.
Keine große Gefahr für Menschen
An sich bedeuten Bienenschwärme keine große Gefahr für den Menschen, wenn der Betreffende nicht zu nah kommt“, weiß der erfahrene Imker. „Wer trotzdem Angst hat, kann die Feuerwehr oder einen Imker anrufen.“ Bernd Gelbke musste im Mai selbst nach Ahlsdorf fahren, um einen Bienenschwarm einzufangen. Im vergangenen Jahr gab es bei ihm sogar drei solche Einsätze.
Dem Kreisbrandmeister zufolge sind größere Feuerwehren im Landkreis wie etwa die Eisleber Wehr für solche Situationen gut gerüstet. Sie haben Mitglieder, die spezielle Schulungen absolviert haben. Auch die entsprechende Schutzkleidung und Imkerutensilien seien vorhanden. Andere arbeiten mit Imkern zusammen.
Den betroffenen Bürgern und Einrichtungen werde ein Feuerwehreinsatz bei Bienenalarm nicht in Rechnung gestellt, so Homann. Laut Brandschutzgesetz sei es eine unentgeltliche Hilfeleistung. (mz)