Schwangerschaft Schwangerschaft: 20-Jährige aus Friedeburg wird unverhofft Mutter

Sangerhausen/MZ - Gegen Mitternacht fingen die Schmerzen an. „Mir war schlecht, ich konnte mich kaum bewegen und hatte Krämpfe“, erzählt Tina Schödel, 20 Jahre aus Friedeburg. Da die Schmerzen aber nicht nachließen, fuhr sie gegen 3 Uhr früh mit ihrer Mutter in die Notaufnahme der Helios Klinik Eisleben. Dort gab es dann die 50 Zentimeter kleine Überraschung. Nach einem routinemäßigen Ultraschall, der bei Unterleibsschmerzen durchgeführt wird, stellten die Ärzte fest, dass die junge Frau in den Wehen liegt. Mit Hilfe des Urologen Martin Sluka, des Anästhesisten Victor Domahidy, der Krankenschwester Petra Pfeiffer und des Krankenpfleger Jens Tressel brachte Schödel kurze Zeit später, 4.25 Uhr, einen kerngesunden Jungen zur Welt. Der kleine Fiete, so sein Name, wog bei der Geburt 3.075 Gramm und ist mit seinen 50 Zentimetern ein ganz normal entwickeltes Baby. Da in Eisleben keine Geburtenstation vorhanden ist, wurde die frischgebackene Mutter mit ihrem Sohn in die Helios Klinik Sangerhausen verlegt.
Tina Schödel, gelernte Chemielaborantin, war mehr als überrascht über ihren unerwarteten Familienzuwachs. „Ich habe nichts mitgekriegt, wirklich gar nichts gemerkt“, berichtet sie. Sie habe in den vergangenen Monaten nicht so viel zugenommen. Die paar Kilo mehr auf der Waage seien nicht ungewöhnlich gewesen, immerhin war ja Weihnachten, erzählt Schödel. Die typischen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft blieben bei ihr aus. So berichtet sie, dass sie nie Kindsbewegungen verspürte. Auch das Ausbleiben ihrer Periode sei nicht ungewöhnlich gewesen, sagt Schödel: „Ich muss wegen meiner Schilddrüse Tabletten nehmen. Da kam es schon öfter vor, dass die Periode über Monate ausblieb.“
Der Fall des kleinen Fiete - keineswegs ein Einzelfall. „Drei bis viermal im Jahr passiert sowas schon“, sagt Andrea Mühlbauer, Pressesprecherin der Helios Klinik Sangerhausen, auf Nachfrage der MZ. Allerdings sei so eine Situation aber immer auch ein Risiko. Generell gehen Schwangere im mehrwöchigen Abstand zum Frauenarzt um durch Ultraschall und weitere Untersuchungen die Entwicklung des Babys zu beobachten, erklärt Mühlbauer. „Im Fall von Frau Schödel ist aber alles noch mal gut gegangen“, ergänzt sie.
Tina Schödel und ihre Eltern stehen jetzt erstmal vor einer aufregende Zeit. Während andere Paare sich monatelang häuslich und auch gedanklich auf den Nachwuchs einrichten können, müssen Schödels nun alles im Zeitraffer organisieren. Die junge Mutter bleibt aber dennoch entspannt: „Ich freue mich auf die Zeit mit meinem kleinen Jungen.“ Bis Donnerstag wird sie mit ihrem Fiete noch auf der Station in Sangerhausen bleiben. Dann kann sie ihre kleine Osterüberraschung mit nach Hause nehmen.
