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Streng geschützte Reptilienart Schutz der Zauneidechsen als Auflage für Bau von Solarpark zwischen Volkstedt und Helbra

Von Jörg Müller 07.11.2021, 08:00
Symbolfoto - Solarpark
Symbolfoto - Solarpark (Foto: picture alliance/dpa)

Eisleben/Polleben/MZ - Beim geplanten Bau eines Solarparks auf der Halde des ehemaligen Hans-Seidel-Schachts sind Maßnahmen zum Schutz von Zauneidechsen notwendig. Auf dem Areal zwischen Volkstedt und Helbra sind bei den Vorbereitungen für das Bauvorhaben Vorkommen der streng geschützten Reptilienart gefunden worden. Laut Naturschutzbehörde des Landkreises sei deshalb „die Errichtung eines temporären Reptilienzauns zwingend erforderlich, um das Einwandern in den Baubereich zu verhindern“. Die Zauneidechsen müssen abgesammelt und in die umzäunte Fläche umgesetzt werden. Der Reptilienzaun muss vor Beginn der Baumaßnahme errichtet werden und während der gesamten Bauzeit stehenbleiben. Auf der Fläche müssen Feldstein-, Totholz- oder Erdhaufen angelegt werden.

Diese und weitere Festlegungen zum Naturschutz sind in den Bebauungsplan eingearbeitet worden, dem der Eisleber Hauptausschuss jetzt zugestimmt hat. Wenn auch der Stadtrat Ende November einen positiven Beschluss fasst, wird der Bebauungsplan noch einmal für zwei Wochen öffentlich ausgelegt. Ein Unternehmen aus Bayern will auf dem 19 Hektar großen Gelände in zwei Bauabschnitten eine Solaranlage errichten. Eine kleine Teilfläche befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Helbra. Auf dem Hans-Seidel-Schacht, früher Hohenthal-Schacht, wurde bis 1958 Erz gefördert.

Der Hauptausschuss hat dem Stadtrat auch die Planungen für eine Solaranlage bei Polleben zur Beschlussfassung empfohlen. Hier soll auf rund 54 Hektar Ackerfläche eine Photovoltaikanlage gebaut werden. Die Agrarunternehmerfamilie Wentzel als Eigentümer und eine Hamburger Firma wollen 40 Millionen Euro investieren. Der Ortschaftsrat Polleben hatte das Vorhaben allerdings abgelehnt.