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Sachsen-Anhalt-Tag 2017 Sachsen-Anhalt-Tag 2017: Viele Fragen sind noch offen

Von Ronald Dähnert 28.11.2014, 16:13
Die Fahne zum Sachsen-Anhalt-Tag, aufgenommen in Gommern.
Die Fahne zum Sachsen-Anhalt-Tag, aufgenommen in Gommern. ZB Lizenz

Eisleben - Wird Eisleben den Sachsen-Anhalt-Tag 2017 austragen? Die jüngsten Diskussionen im Hauptausschuss lassen Zweifel aufkommen, ob sich der Stadtrat am 16. Dezember für die Ausrichtung des Landesfestes ausspricht.

Die Probleme sind vielfältig: Zum einen gehen die Meinungen darüber, was deas Landesfest ist und in wieweit Eisleben das 500-jährige Reformationsjubiläum darin einbinden kann, weit auseinander. Zum anderen fehlten einigen Ausschussmitgliedern konkrete Konzepte, wie die Verknüpfung des Landesfestes mit dem Reformationsjubiläum aussehen könnte und ein dritter Knackpunkt ist die Finanzierung des Festes.

Eisleben in der Pflicht

Nach Meinung einiger Ausschussmitglieder ist es fraglich, ob im Rahmen eines Sachsen-Anhalt-Tages das Eisleber Anliegen, auf das 500-jährige Jubiläum der Reformation hinzuweisen, entsprechend eingebracht werden kann. Zwar räumte CDU-Stadtrat Rainer Gerlach ein, dass die Stadt im Jahre 2017 in der Pflicht sei, den Besuchern „unseren Luther“ nahe zu bringen, ob das aber beim Landesfest möglich sei, bleibt nicht nur aus seiner Sicht fraglich.

Der Sachsen-Anhalt-Tag wird seit 1996 gefeiert. Erster Ausrichter war Bernburg. Die meisten Landesfest-Besucher wurden bisher in Halle (500 000 Gäste) und in Magdeburg (580 000 gezählt. In Gardelegen, einer von der Einwohnerzahl mit Eisleben vergleichbaren Stadt, kamen im Jahr 2011 etwa 150 000 Besucher.

Der nächste Sachsen-Anhalt-Tag findet Ende Mai 2015 in Köthen statt. Im Jahr darauf ist die Kreisstadt Sangerhausen im September Ausrichter des Landesfestes.

Nach den Worten des CDU-Fraktionschefs Thomas Fischer ist ein Sachsen-Anhalt-Tag ohne Luther in Eisleben nicht möglich. Er frage sich aber auch, ob es die Spielregeln des Landesfestes überhaupt zulassen würden, ihn einzubeziehen. Die Mitglieder des Hauptausschusses kamen nicht zu einer einheitlichen Meinung darüber, in wieweit das Landesfest dazu geeignet ist, Eisleben im Rahmen des Reformationsjubiläums präsentieren zu können.

Finanzierung des Festes

Die andere Seite der Diskussion dreht sich um die Finanzierung des Festes. SPD-Stadtrat Stefan Gebhardt mahnte an, dass die Stadt „unbedingt ehrlich bei den Kosten“ sein müsse. Die Aussage, es würde etwa 70 000 Euro kosten, sei ihm zu ungenau. Außerdem müsste seiner Meinung nach festgelegt werden, dass die Stadt wegen des Landesfestes auf keinen Fall Abstriche an den freiwilligen Ausgaben für die Eisleber Bürger vornehmen dürfe. Dem schloss sich auch der Fraktionschef der Linken, Hans Köhler ,an. Er merkte ebenfalls an, dass die Stadt als Ausrichter des Landesfestes nicht an Ausgaben für ihre Bürger sparen dürfe.

„Einen Gewinn werden wir nicht erzielen“

Ute Klopfleisch, in der Stadtverwaltung für die Kultur zuständig, stellte in der Ausschusssitzung zunächst eines klar: „Einen Gewinn werden wir nicht erzielen“. Sicher übernehme beim Landesfest auch das Land Kosten, aber auch Eisleben müsse sich finanziell an der Veranstaltung beteiligen, sagte sie. In den Haushalten für die Jahre 2015 und 2016 sollen deshalb 70 000 Euro für bereitgestellt werden, um den Eisleber Eigenanteil an dem Fest stemmen zu können. Diese Zahl sei ein guter Mittelwert, ermittelt aus den Erfahrungen der Städte, die einen Sachsen-Anhalt-Tag bereits ausgerichtet haben.

Klopfleisch musste aber auch einräumen, dass die Struktur des Sachsen-Anhalt-Tages vom Land vorgegeben wird. Größe und Anzahl der Bühne seien ebenso festgelegt wie die Länge des Umzugs (maximal 2,5 Kilometer). Das müsse Eisleben aber nicht davon abhalten, in einem „Reformationsdorf“ auf Luther aufmerksam zu machen, gemeinsam mit anderen Lutherstädten. (mz)