Route gibt Panoramablick über den Mansfelder Grund frei
HERGISDORF/MZ. - Mit verschiedenen Stationen entlang der Strecke will er an die Geschichte der Region erinnern, in der er 1955 geboren und aufgewachsen ist, und zugleich ein Ausflugsziel für Wanderer und Einwohner schaffen.
"Es bedarf nicht viel Arbeit, man muss es nur wollen", meint Böhme und macht sich ohne lange Vorrede ans Werk. Zuvor hat er sich noch das Einverständnis beim Grundstückseigentümer BVVG - Nachfolgegesellschaft der Treuhand - eingeholt, den bereits vorhandenen Weg in Ordnung zu bringen und neu gestalten zu dürfen. So konnte der Weg mittlerweile ausgeholzt werden. Ehemalige Schul- und Fußballkameraden aus Hergisdorf, Mitglieder der Pfingstgesellschaft Hergisdorf sowie Sportler von Grün-Weiß Wimmelburg um Präsident Jürgen Müller packten mit an. Das anfallende Material wurde von ihnen für den Bau von Bänken und Tischen verwendet.
Die Strecke beginnt an der Sankt-Ägidien-Kirche am Lindenberg in Hergisdorf, führt über den Holzberg, den Kirschberg, vorbei an den Resten einer alten Flakstellung, über die Diebeskammer, das Katharinenholz, den Roten Berg und endet an der Gaststätte "Zur Hüneburg" in Wimmelburg. Der Weg ist geprägt von Schlackenhalden, Misch- und Nadelwäldern. "Und er hält einen Panoramablick über den Mansfelder Grund bereit", so Böhme. Man schaue nur ins Grüne, schwärmt er und erinnert sich an seine Kindheit.
Die Berg- und Hüttenleute hätten diesen Weg in den 1950 / 1960er Jahren genommen, um per Fuß oder mit dem Rad zur August-Bebel-Hütte oder dem Walter-Schneider-Schacht zu gelangen, erzählt Initiator Böhme. "Am Wegesrand haben wir als Kinder Buden gebaut und Nudelsuppe über dem Lagerfeuer gekocht", sagt er.
Aus dieser Erinnerung heraus entstand auch die Idee, einen Grillplatz für kleine Feiern auf dem neuen Weg der Berg- und Hüttenleute einzurichten. Ein Brunnen, wie er früher von der Bevölkerung genutzt wurde, um Trinkwasser zu gewinnen, soll außerdem gebaut werden. Mit Zeugnissen aus der Bergbaugeschichte wie kleinen Schlackenmauern und verschiedenen Splittsorten soll der Weg zudem ausgestattet werden. Am alten Weideplatz ist ein Bolz- und Volleyballplatz vorgesehen. "Er ist unter anderem als alternativer Treffpunkt für Jugendliche gedacht, weil sie die Sportstätten in Kreisfeld und Hergisdorf außerhalb des Spielbetriebes nicht nutzen können", wie Böhme kritisch anmerkt.
Und: Der Weg könnte mit einer zusätzlichen Attraktion angereichert werden. Böhme: "Die Sanierungsgesellschaft GSG hat vorgeschlagen, einen Trimm-Dich-Pfad mit mehreren Stationen anzulegen. Dafür ist jetzt nur noch das Einverständnis der Gemeinde nötig."
Die offizielle Einweihung des neuen Berg- und Hüttenleute-Weges schwebt Böhme für das nächste Frühjahr vor. Dazu möchte er Landrat Dirk Schatz (CDU) einladen und ihn bitten, am Kirschberg einen jungen Kirschbaum zu pflanzen. Böhme: "Zur Kirschblüte in den 60er Jahren war der Hang immer weiß wie Schnee. Es wäre schön, wenn es an dieser Stelle eines Tages wieder so aussehen könnte."