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Region Mansfelder Land Region Mansfelder Land: Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda muss sparen

Von Jörg Müller 02.03.2015, 18:20

Eisleben - Die Zahl der evangelischen Christen in der Region wird in den kommenden Jahren deutlich sinken. Wie Andreas Berger, Superintendent des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda, im Gespräch mit der MZ sagte, rechne er bis 2025 mit einem Rückgang um etwa 30 Prozent. Das heißt, dass die Kirchengemeinden statt derzeit 28 000 nur noch circa 21 000 Mitglieder haben werden. Auf diese Entwicklung will der Kirchenkreis langfristig reagieren und arbeitet an einer Stellenplanung, die bis 2025 gelten soll. Ziel sei, den Mitarbeitern damit Perspektive und Sicherheit für die nähere Zukunft zu geben. „Bisher hatten wir immer nur einen Plan für drei, vier Jahre“, so Berger.

30 Prozent weniger Mitglieder - das bedeute auch: 30 Prozent weniger Mittel, die zur Verfügung stehen. „Wir müssen Einsparungen vornehmen, das ist klar“, so der Leiter des Kirchenkreises. „Aber wir können und wollen natürlich nicht 30 Prozent der derzeitigen Stellen abbauen.“ Und Berger ist optimistisch, dass es gelingen werde, die Auswirkungen in Grenzen zu halten. „Wir werden zum Glück keine großen Einschnitte haben.“ So werde die Zahl der Pfarrstellen nur geringfügig sinken: von 24 auf künftig 22. Möglich sei dieser sehr moderate Rückgang unter anderem, weil zum Beispiel gerade im Mansfelder Land schon in den vergangenen Jahren gespart worden sei. Außerdem verfüge der Kirchenkreis über finanzielle Rücklagen, mit denen der Personalabbau abgefedert werden könne. „Wir wollen in jeder Region Entlastungsstellen schaffen.“ Pfarrer ohne feste Gemeinden könnten als „Springer“ eingesetzt werden. In einigen Gebieten sollen auch die Pfarrbereiche neu geordnet werden. Die Stellen für Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker sollen im jetzigen Umfang erhalten bleiben.

Im Zuge der Stellenplanung sind die Pfarrstellen neu bewertet worden. Die Zahl der Gemeindemitglieder war dabei nur ein Kriterium. Dazu kamen die Fläche des Pfarrbereichs, die Zahl der einzelnen Kirchengemeinden und der Kirchengebäude sowie der Gottesdienste. Bislang gilt die Regel, dass ein Pfarrer 1 200 Gemeindemitglieder betreuen sollte.

Beispiel Gerbstedt: Nach der Zahl der Gemeindemitglieder wäre hier ein Pfarrer ausreichend. Nach dem Umfang der Aufgaben - zum Pfarrbereich gehören immerhin 23 Gemeinden - müssten es jedoch eher anderthalb Pfarrstellen sein, so der Superintendent. Er sei deshalb sehr froh, dass nach Ostern ein junges Pfarrer-Ehepaar in Gerbstedt ins Amt eingeführt werden könne. Pfarrer Steffen Weusten hatte Anfang vergangenen Jahres eine neue Aufgabe übernommen. Auch in Röblingen sowie in Kölleda können Pfarrstellen neu besetzt werden. „Wenn man bedenkt, dass in der gesamten Landeskirche 16 neue Pfarrer anfangen und allein vier davon in unserem Kirchenkreis, ist das schon ein Grund zur Freude.“ (mz)