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Reformationsjubiläum Reformationsjubiläum in Eisleben: Lutherkutsche wird in saniertem Stall in Unterrißdorf präsentiert

Von Jörg Müller 08.09.2016, 14:00
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer und Lutz Koch (Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe) haben in der Lutherkutsche Platz genommen. Links: Leader-Manager Michael Schumann.
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer und Lutz Koch (Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe) haben in der Lutherkutsche Platz genommen. Links: Leader-Manager Michael Schumann. Klaus Winterfeld

Unterrißdorf - Die Eisleber Lutherkutsche erhält zum Reformationsjubiläum im kommenden Jahr einen angemessenen Schauraum. Im Unterrißdorfer Dorfgemeinschaftshaus - dem ehemaligen „Gut Peter“ - wird dafür der alte Pferdestall saniert und gestaltet. Die Lutherkutsche wird durch die drei Fenster vom Lutherweg aus zu sehen sein.

„Der Raum muss dann natürlich entsprechend beleuchtet werden“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD). Die Arbeiten sollen demnächst beginnen. Das Projekt hat einen Umfang von 72.000 Euro und wird im Rahmen des Leader-Programms mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Der Zuwendungsbescheid des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) liegt der Stadt bereits vor. Die Höhe der Förderung beträgt 75 Prozent.

Kutsche wurde 1883 zum 400. Geburtstag Luthers erbaut

Die Lutherkutsche ist 1883 - zum 400. Geburtstag Luthers - von Peter Scheurer in Düsseldorf gebaut worden. Der Entwurf stammte von dem Kunstmaler Wilhelm Beckmann, der für die Stadt Eisleben den Festzug zu dem Jubiläum arrangierte.

Die Kutsche soll dem originalen Reisewagen nachempfunden sein, mit dem Luther 1546 seine letzte Reise von Wittenberg nach Eisleben unternommen hat. Nach 1883 war die Kutsche wieder bei dem Luther-Festzug 1933 im Einsatz. 1983 musste sie komplett restauriert werden.

Später stand sie dann lange in einer Gruft auf dem Campo Santo in Eisleben. Zum Stadtfest 1996 brachten Schlossermeister Kurt Reinhardt und Tischlermeister Wilhelm Kusan das Gefährt wieder in Schuss, das in den folgenden Jahren mehrere Auftritte hatte - unter anderem in der Ausstellung „Preußische Lutherverehrung im Mansfelder Land“.

Hof wurde in vergangenen Jahren zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut

Da die Kutsche allerdings als Fahrzeug schlecht geeignet ist - sie hat eine starre Vorderachse -, wird bereits seit längerem ein geeigneter Standort gesucht. Dieser ist nun mit dem ehemaligen Pferdestall auf dem Gut Peter gefunden.

Der alte Hof ist in den vergangenen zehn Jahren saniert und zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden - ebenfalls mit umfangreicher Leader-Förderung. (mz)

Die Kutsche wird durch die straßenseitigen Fenster zu sehen sein. Das Gut im Lutherweg ist zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden.
Die Kutsche wird durch die straßenseitigen Fenster zu sehen sein. Das Gut im Lutherweg ist zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden.
Jürgen Lukaschek