Sendungen für Radio Corax Radiogruppe „feder-leicht“ der Lebenshilfe Mansfelder Land freut sich über Spenden
Eine vor vier Jahren gegründete Gruppe der Lebenshilfe produziert Sendungen für Radio Corax. Nun kann sich die Projektgruppe über eine finanzielle Zuwendung freuen.
Eisleben/MZ. - „Umfragen mache ich sehr gern“, sagt Edeltraut Tscheke. Am Anfang sei sie aber sehr aufgeregt gewesen. „Man muss sich erst einmal trauen, Leute auf der Straße anzusprechen.“ Mittlerweile hat sie dabei aber schon Routine. „Mir macht das sehr viel Spaß.“
Tscheke, die in Helbra in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung wohnt und in der Werkstatt in Eisleben arbeitet, gehört zur Radiogruppe „feder-leicht“ der Lebenshilfe Mansfelder Land.
Die vor vier Jahren gegründete Gruppe mit aktuell acht Mitgliedern produziert regelmäßig Radiosendungen, die beim freien Radio Corax in Halle ausgestrahlt werden oder als Podcast im Internet verfügbar sind.
›› Informationen und die Radiosendungen gibt es auf www.irreleicht.de.
Radio-Projekt gewinnt 1.000 Euro
Im Rahmen der bundesweiten Spendeninitiative „Lust an Zukunft“ der dm-Drogeriemärkte hat das Projekt „feder-leicht“ einen ersten Preis in Eisleben und einen zweiten Preis in Sangerhausen gewonnen. Damit kann sich die Radiogruppe über Spenden von insgesamt 1.000 Euro von dm freuen.
„Das ist natürlich eine tolle Sache“, so Lebenshilfe-Mitarbeiter Michael Bach, der das Projekt von Anfang an betreut. Das Geld solle unter anderem für den Kauf von technischer Ausstattung verwendet werden.
Die Drogeriemarkt-Kette unterstützt mit der Initiative lokale Projekte in den Bereichen Soziales, Kultur, Gesellschaft, Gesundheit und Ökologie. Ebenfalls 1.000 Euro erhielt das Annen-Hospiz Eisleben für die Arbeit mit dem Therapiepony „Picco“.
Von „Aktion Mensch“ finanziert
Entstanden ist die Radiogruppe der Lebenshilfe aus dem Büro für Leichte Sprache heraus, so Mitarbeiter Michael Bach. Radio Corax, ein freier und nichtkommerzieller Sender, legte damals ein „inklusives Radioprojekt“ auf.
Unter dem Projektnamen „IrreLeicht“ produzieren vier Gruppen – eine in Eisleben und drei in Halle – Radiosendungen, die jeden Samstag von 12 bis 14 Uhr auf Radio Corax UKW 95,9 oder per Livestream zu hören sind.
Finanziert wird das bis 2027 laufende Projekt durch die „Aktion Mensch“. Ansonsten wird Radio Corax regelmäßig durch die Landesmedienanstalt, weitere öffentliche Institutionen, die Studierenden der Universität Halle sowie für Projekte durch die Stadt Halle und das Land sowie private Sponsoren und Spender gefördert.
Corax-Mitarbeiter Marcus-Andreas Mohr, der mit seiner Kollegin Annett Pfützner das Projekt „IrreLeicht“ betreut und koordiniert, sagt, dass sich „inklusives Radio“ nicht allein an Menschen mit Behinderungen richte. „Es geht allgemein um Teilhabemöglichkeiten“, so Mohr. Zum Thema Kommunalpolitik habe man zum Beispiel Politiker ins Studio eingeladen.
Fragen in Leichter Sprache
Die Radioreporter von „IrreLeicht“ hätten ihnen einfache Fragen in Leichter Sprache gestellt. „Da haben wir viele Rückmeldungen von Hörern bekommen, dass das für viele ein Mehrwert war.“ Schließlich hätten viele Menschen Schwierigkeiten, komplexe Fragen zu politischen Themen zu verstehen.
Wie viele Hörerinnen und Hörer die Sendungen verfolgen, lasse sich schwer sagen, weil Quoten nicht erfasst würden, so Mohr. Technisch könnten 14.000 Haushalte das Radio empfangen. Dazu kommen natürlich noch die Internetstreams.
Eisdielen auf Barrierefreiheit getestet
Wie Lebenshilfe-Mitarbeiter Bach sagt, habe die Gruppe „feder-leicht“ unter anderem Sendungen über das Theater Eisleben, das Planetarium in Halle, Drogen, das Kloster Helfta den botanischen Garten in Halle, Liebe und Partnerschaft, das MDR-Hörspielstudio oder Eisdielen in Eisleben gemacht.
Dabei wurden die Eisdielen zum Beispiel auf den Geschmack, aber auch auf Barrierefreiheit getestet. „Wir haben dann noch selbst Eis produziert“, sagt Bach. Die Themen werden gemeinsam entwickelt. Die Sendungen entstehen in Eisleben oder im Corax-Studio in Halle. „Wir haben meistens so viel Material, dass wir die zwei Stunden problemlos füllen können.“