Präsentation verschiedener Rassen
STANGERODE/MZ. - Zum fünften Male war zur Pferdegala in den Reiterhof nach Stangerode eingeladen worden, und so viele Besucher aus nah und fern waren gekommen, um sich an den Vorführungen mit dem "besten Freund des Menschen" zu erfreuen, dass alle Plätze dicht besetzt waren. Gegen die recht niedrigen Temperaturen hatten sich fast alle nicht nur sehr warm angezogen, sondern auch noch mit Kissen und Decken versehen, guter Glühwein sorgte für innere Wärme.
Mit einer "Kutschfahrt" begann die Veranstaltung: Kaltbluthengst Erkon zog einen Jagdwagen unter der Zügelführung von Peggy Gneist mit den Fahrgästen Moderator Sporreiter und - als Veranstalter - Herrn und Frau Nordmann. Danach wurden in kaum je gesehener Vielfalt acht Hengste, die alle bereits für beachtlichen Nachwuchs gesorgt hatten, dem begeisterten
Publikum vorgestellt: Da stampfte Carlo, der Percheron von der Brauerei Wernesgrüner neben dem Kaltblüter Ercon aus Stangerode, dem Schwarzwälder Milan aus Königerode, dem Warmblüter Cordarex aus Gerbstedt, dem Pinto Cordi aus Blankenheim, dem Haflinger Sturmwind ebenfalls aus Stangerode, dem Welsh Westen Mr. Model aus Endorf. Als Krönung des Ganzen und attraktive Besonderheit erstmals dabei war ein amerikanisches Miniaturpferd, Nakar aus Magdeburg, das eine Risthöhe von lediglich 70 Zentimetern aufweist und an Schönheit seinen großen Artgenossen in nichts nachsteht.
Von ganz anderer Größe zeigten sich fünf Percherons Sam, Moritz, Robby, Muck und Carino, die vor eine Wagonette der Wernesgrüner Brauerei gespannt waren und die, so schien es, ihr Temperament lieber auf einer größeren Strecke als in der Reithalle ausgetobt hätten: In silbernem Geschirr, mit glänzend schwarzem Fell boten die kraftvollen Tiere einen herrlichen Anblick.
Und von da an gingen die unterschiedlichsten Vorführungen Schlag auf Schlag: Sehr aufmerksam verfolgte das Publikum eine Freiheitsdressur durch Gerd Römbke und Karin Kattwinkel aus Walsrode. Diese freie Arbeit sei die Grundlage für weitere Dressur, wie die später vorgeführte "Hohe Schule an der Hand", wurde das Auditorium informiert. Mensch und Tier bilden dabei eine Einheit - der Mensch passt sich an, denn das Tier reagiert empfindlich auf menschliche Reaktionen wie Nervosität oder Fehlverhalten. Die Verständigung erfolgt durch Körpersprache, Hilfen werden sehr feinfühlig gegeben. So haben Gerd Römbke und Karin Kattwinkel zwar eine Gerte, doch die erzeugt bei richtiger Anwendung nicht Angst beim Tier, sondern wird als Verlängerung des Arms empfunden. Auch der Laie spürte, dass hier Vertrauen zwischen Mensch und Tier bestand.
Die einzelnen Vorführungen wurden durch sparsame Kommentare erläutert und so dem aufmerksamen Publikum nahe gebracht. Es war ein vielseitiges Programm, das hier über mehr als zwei Stunden geboten wurde: Die Kinder Antje, Kim und Lucas zeigten, wie gut sie aus dem Sulky ihre Ponys beherrschen, eine Westernpräsentation von Frau Gilsbach aus Stangerode weckte Erinnerungen an die Pferde in der Prärie. Die große Vielfalt der Arbeit mit den insgesamt 25 Tieren begeisterte das Publikum, das nach einer abschließenden Vorführung des Wernesgrüner Traditionszuges mit Beifall nicht geizte.
Die Idee zu einer solchen Gala hatte Organisatorin Christina Schumann, die selbst Pferde besitzt. "Mit der Gala, die schon zur Tradition geworden ist, wollen wir den Interessenten die Vielseitigkeit des Reitsports nahe bringen", erklärt sie, und das zunehmende öffentliche Interesse und die Begeisterung der Zuschauer geben ihr Recht.