"Partner der Feuerwehr" "Partner der Feuerwehr": Ehrung für Klostermansfelder Firma Klenner

Klostermansfeld - Artur Tenner steht in der Werkhalle der Klostermansfelder Firma Klenner. Mit seinen Kollegen fertigt er Rollläden und Fenster. Erreicht ihn ein Alarm der Feuerwehr, lässt der junge Mann alles stehen und liegen. Er informiert noch kurz seinen Chef über den Notruf, dann schwingt er sich aufs Rad und tritt in die Pedale. Sein Ziel: das Feuerwehrgerätehaus an der Ortsdurchfahrt.
Gesetzlich festgeschrieben, dass Arbeitgeber Angestellte bei Rettungseinsätzen freistellen muss
Dass Arbeitgeber ihre Angestellten für Rettungseinsätze freistellen, ist beileibe noch nicht überall selbstverständlich, obgleich diese Pflicht gesetzlich festgeschrieben ist. Im Fall der Freiwilligen Feuerwehr Klostermansfeld gibt es aber keine Probleme: Die Fensterbau-Firma Klenner ist mittlerweile im Verantwortungsbereich der Wehr das fünfte Unternehmen, dem die Plakette „Partner der Feuerwehr“ als Anerkennung für das Verständnis verliehen wurde. Das Schild erhielt auch das Unternehmen „Mitnetz Strom“.
In der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Klostermansfeld sind 48 Mitglieder registriert. Die Jugendfeuerwehr zählt zwölf, die Kinderfeuerwehr ebenfalls. Die Alters- und Ehrenabteilung hat neun Mitglieder.
Die freiwilligen Feuerwehren bekommen landesweit zunehmend Probleme, bei Alarmen während der Arbeitszeit auf qualifiziert ausgebildetes Personal in der gebotenen Eile und in ausreichender Zahl zurückgreifen zu können. Mit der Aktion „Partner der Feuerwehr“ möchte der Deutsche Feuerwehrverband auf diese Problematik hinweisen. Mit der Plakette sollen Arbeitgeber ausgezeichnet werden, die ehrenamtliche Feuerwehrleute beschäftigen und sie bei der Ausübung ihrer Feuerwehrpflichten unterstützen.
Hinter der Ehrung steht der Deutsche Feuerwehrverband. Er fördert mit der Aktion die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Feuerwehren und den für den Brandschutz verantwortlichen Kommunen. „Wir sind auf die Betriebe angewiesen, wenn wir die Alarmbereitschaft am Tag absichern wollen“, sagt Gemeindewehrleiter Dennis Amey. In den zurückliegenden Jahren machten die Klostermansfelder durchweg positive Erfahrungen. Ortswehrleiter Frank Ochsner spricht von erfolgreicher Überzeugungsarbeit in der Vergangenheit. Die Akzeptanz für Freistellungen von berufstätigen Feuerwehrleuten sei deutlich gewachsen. Einer der verlässlichen Partner sei die Fensterbau-Firma.
Geschäftsführer Matthias Klenner sieht die Bereitschaft zur Freistellung ganz praktisch: „Jedem möchte in der Not geholfen werden. Wir leben auf dem Dorf, da gehört es sich, dass man sich beisteht.“ Wenn sein Mitarbeiter während der Arbeitszeit von der Feuerwehr gebraucht wird, übernehmen Kollegen aus dem Team seine Aufgaben. Klenner: „Wir entscheiden immer operativ, wie das ausgeglichen wird.“
Viele Firmen engagieren sich im Förderverein
Was den Feuerwehrleuten auch entgegenkommt. Viele Firmen engagieren sich im Förderverein. Und: Die Kommune setzt neben der Freistellung von Feuerwehrleuten durch die Arbeitgeber auf die Gemeindearbeiter. Ochsner: „Wir sind in der glücklichen Situation, dass die Gemeindearbeiter auch Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr sind.“ Das mache vieles leichter, wenn tagsüber ein Alarm in Klostermansfeld ausgelöst werden müsse.
Für Artur Tenner, den jungen Fensterbauer, ist die Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr Ehrensache: „Ich habe mich schon immer für Technik interessiert. Damit fing es an. Und ich möchte Menschen helfen.“ (mz)