Orthopädie-Schuhmacherfirma Junkel Orthopädie-Schuhmacherfirma Junkel: Modernisiert und umgestaltet - Das Handwerk bleibt

Eisleben - „Man kann ja nicht nur zu Hause auf dem Sofa sitzen“, sagt Hartmut Junkel (68). Der Orthopädie-Schuhmachermeister hat das traditionsreiche Eisleber Familienunternehmen „Schuh-Junkel“ 2014 an seine Kinder Mathias Junkel und Katrin Kraatz übergeben. Ganz zurückgezogen hat sich der Senior aber nicht: „Ich arbeite noch an zwei Tagen in der Woche in der Werkstatt mit.“
Eisleber Schuhmacherfirma hat Filialen in Hettstedt, Hall und Halle-Neustadt
Schließlich müsse man ja in Bewegung bleiben. Und in der Firma ist jede Hand willkommen. „Wir haben sehr gut zu tun“, sagt Mathias Junkel. Fast schon zu gut, denn die Kunden müssen zum Teil länger auf ihre Schuhe warten, als sich Junkel wünschen würde. Der 39-Jährige ist wie sein Vater Orthopädie-Schuhmachermeister. Er teilt sich mit seiner Schwester (44) die Leitung der 1936 gegründeten Firma mit Filialen in Hettstedt, Halle und Halle-Neustadt. „Ich bin jeden Tag in einer anderen Filiale“, so Junkel, der auch als Geschäftsführer nach wie vor handwerklich arbeitet.
Am Hauptsitz in der Eisleber Vikariatsgasse ist nach der Modernisierung der Geschäftsräume vor zwei Jahren nun auch die Werkstatt im ersten Obergeschoss umgebaut, neu gestaltet und mit einer Klimaanlage ausgerüstet worden. Statt der bisher fünf kleinen gibt es nun zwei große Räume. Die Mitarbeiter sitzen jetzt gemeinsam und können sich auf kurzem Weg austauschen. Außerdem sind die Maschinen, die früher an jedem Arbeitsplatz standen, nun in einem gesonderten Maschinen-Raum mit zentraler Staubabsaugung untergebracht.
Technische Ausstattung der Werkstatt hat sich mit Modernisierung verbessert
Auch an den einzelnen Arbeitstischen können die Kleberdämpfe nun abgesaugt werden. „Die Luftqualität ist jetzt viel besser“, sagt Senior Hartmut Junkel. Überhaupt habe sich die technische Ausstattung wesentlich verbessert. So sind im Zuge der Werkstatt-Modernisierung unter anderem drei neue Schleif- und Ausputzmaschinen angeschafft worden. Auch die digitale und dreidimensionale Vermessung der Füße sei heutzutage natürlich ein großer Fortschritt. Trotz aller Technik bleibe jedoch die Fertigung eines orthopädischen Schuhs am Ende klassische Handwerksarbeit.
Und dafür seien auch in Zukunft Fachkräfte gefragt, sagt Mathias Junkel, der immer auf der Suche nach Interessenten ist. „Wir haben zur Zeit zwei Lehrlinge in Ausbildung.“ Ein junger Mann, der ebenfalls den Beruf des Orthopädie-Schuhmachers erlernen wolle, absolviert momentan ein Praktikum. Derzeit beschäftigt „Schuh-Junkel“ 21 Mitarbeiter. Am Mittwoch, 24. Mai, lädt die Firma zu einem Tag der offenen Tür in Eisleben ein. Besucher können sich dann die neue Werkstatt ansehen. (mz)