Obstbau am Süßen See Obstbau am Süßen See: Gute Aprikosen-Ernte in Sicht

Aseleben/höhnstedt - Die üppige Aprikosenblüte auf den Plantagen des Obsthofes „Am Süßen See“ in Aseleben, die fast schon vorüber ist, verspricht eine reiche Ernte. „Bisher sind die Aussichten gut“, sagt Betriebsleiter Philipp Moser mit vorsichtigem Optimismus. „Abgerechnet wird aber erst, wenn es so weit ist.“
Dass sich Moser in seinen Prognosen noch nicht allzu sehr festlegen will, hat gute Gründe. Im vergangenen Jahr fiel die gesamte Ernte auf seinen 2,5 Hektar großen Aprikosenplantagen aus - mangels Früchte. Zwar hatten auch damals die Bäumchen wunderbar geblüht, und das sogar zwei Wochen früher als üblich. Doch dann kam der Frost und aus war der Traum.
In diesem Jahr scheint der Petrus gnädig gegenüber den Obstbauern zu sein. Der plötzliche Wärmeeinbruch wie im Jahr zuvor blieb aus, die Blütezeit begann später. Und das war gut so, sonst hätte es Mosers Aprikosen wieder erwischt. Denn die befürchteten Fröste, die in einer Nacht die gesamten Aprikosenblüten vernichten können, hat es eine bis zwei Wochen zuvor gegeben. Zur rechten Zeit wurden die Nächte dann frostfrei.
15.000 Aprikosenbäume
„Das hat noch nichts zu sagen“, meint Philipp Moser. „Frost kann noch kommen und ist auch nach der Blütezeit gefährlich. Die jungen Aprikosenfrüchte sind sogar empfindlicher gegenüber Minusgraden, als die Blüten. „Im vorigen Jahr sind die Aprikosen schon olivengroß gewesen, als sie erfroren“, erinnert sich Moser. Er verweist auf den besonderen Termin aller Obst- und Gemüsebauern - die Eisheiligen. Erst wenn diese vorbei sind, gebe es eine Entwarnung.
Mögliche Fröste machen auch Alexander Ehm, Betriebsleiter der Obstproduktion Höhnstedt, Sorgen. Rund 15.000 Aprikosenbäume wachsen hier. Zumindest die frühen und mittleren Sorten haben die Blütezeit bereits hinter sich. Die späten Sorten sind noch nicht so weit. Einen Vorteil haben die Höhnstedter. Ihre Aprikosenplantagen liegen an einem Südhang. Hier ist also die Frostwahrscheinlichkeit geringer. Deshalb hatte sich Ehm im vorigen Jahr über eine gute Ernte freuen können, während Moser einen totalen Ausfall hatte. Dabei sind die Anbaugebiete höchstens zwei-drei Kilometer Luftlinie von einander entfernt.
Da die Blütezeit dieses Jahr später kam, wird die Ernte erst Ende Juni starten. Allem Anschein nach eine gute Ernte, wenn es keinen Frost, keinen Hagel, nicht zu viel Nässe und genügend Sonne gibt. Wie immer in der Landwirtschaft. (mz)