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Notaufnahme in Eisleben Notaufnahme in Eisleben: Landeplatz für Hubschrauber entsteht auf Klinikgelände

Von Detlef Liedmann 21.02.2018, 07:00
Blick auf die Helios-Klinik in Eisleben.
Blick auf die Helios-Klinik in Eisleben. Archiv/Lukaschek

Eisleben - Der Weg für Notfallpatienten, welche per Hubschrauber zur Eisleber Helios Klinik gebracht werden oder von dort abgeholt werden müssen, wird sich in absehbarer Zeit erheblich verkürzen. Am Montag begannen auf dem Gelände die Vorbereitungsarbeiten zum Bau einer Hubschrauberlandefläche.

Bisher müssen Patienten mit einem Rettungswagen vom Sonderlandeplatz Oberrißdorf abgeholt respektive dorthin gebracht werden. Das dauert, auch mit Sondersignal, je nach Verkehrslage 15 bis 20 Minuten. „Künftig landet der Hubschrauber quasi vor der Haustür“, sagt der Klinikgeschäftsführer Mario Schulter.

Helios-Klinik investiert im sechsstelligen Bereich

Nach seinen Worten wird eine Summe investiert, die sich zwischen 250.000 und einer halben Millionen Euro bewegt. „Die Höhe hängt auch davon ab, welche Unwägbarkeiten der Untergrund möglicherweise noch bereithält“, so Schulter weiter. Auf dem Klinikgelände in Richtung der Glumestraße wird gewissermaßen ein Flächentausch vorgenommen.

Dort, wo Montag die ersten Bäume gefällt worden sind, entstehen Parkplätze. Dafür weichen die Parkplätze nebenan inklusive einer alten Baracke der Hubschrauberlandefläche. Baumfreunde können übrigens beruhigt sein. „Es wird an anderer Stelle Neuanpflanzungen geben. Sogar mehr, als jetzt gefällt werden“, so Jörg Ehrig, Technischer Leiter der Eisleber Helios-Klinik.

Seit gut fünf Jahren gibt es Überlegungen, auf dem Klinikgelände einen Hubschrauberlandeplatz zu bauen. „Wir haben immer wieder mit angefragt bei den zuständigen Behörden“, so Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD). Sie sieht den Bau des Landeplatzes als Wertschätzung gegenüber Stadt und Land.

Helios-Klinik investiert in Hubschrauberlandeplatz und in die Zukunft der Klinik

Geschäftsführer Schulter beschrieb den Landeplatz „als weiteren bedeutsamen Baustein in der infrastrukturellen Entwicklung der Helios Klinik Lutherstadt Eisleben im Rahmen eines zukunftsorientierten Gesamtkonzepts für die Region“. Zeitgleich mit den Vorbereitungsarbeiten sind auch die entsprechenden Genehmigungsverfahren angeschoben worden.

Bereits im Sommer soll die Landefläche fertig sein. Doch ehe daraus offiziell ein Landeplatz wird, können noch einmal ein bis eineinhalb Jahre vergehen. Je nachdem, wie schnell die Mühlen im Landesverwaltungsamt mahlen. Dennoch: „Es liegt dann zunächst im Ermessen des Piloten, ob er hier landet“, so Mario Schulter weiter.

Die Planungen gehen von bis zu 50 Flügen pro Jahr aus oder in Richtung Nordhausen, Magdeburg sowie Halle aus. Für die Patienten werden sich nicht nur die Wege zeitlich erheblich verkürzen, es werden auch Ressourcen freigesetzt. Denn ein Rettungswagen, je nach Standort, ist für eine Fahrt von der Lutherstadt bis Oberrißdorf und zurück im ungünstigsten Fall eine Stunde gebunden und steht so nicht für andere Aufgaben zur Verfügung.

Künftig kurze Wege für Noteinsätze per Hubschrauber

Von und nach Oberrißdorf geht es jetzt, weil die Freifläche vor der einstigen Rettungsleitstelle in der Magdeburger Straße ihre Status als Landeplatz verloren hat.

„Wir haben dann ganz kurze Wege“, freut sich Andrej Sabados, Leitender Arzt der Notaufnahme, auf den Landeplatz. Das ist wichtig: Denn die Helios Klinik Eisleben ist von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie als lokales Traumazentrum zertifiziert worden und Mitglied im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Süd.

„Wir werden noch einige Umbauten vornehmen. So unter anderem automatisch öffnende Türen einbauen oder versetzen“, sagt Jörg Ehrig, der Technische Leiter, weiter zu den Plänen im Zusammenhang mit dem Hubschrauberlandeplatz bei Helios. (mz)