«ML» soll bestehen bleiben
Eisleben/MZ. - Auch Sangerhausen favorisiert eigentlich einen anderen Namen. Damit ist auch offen, wie das neue Kfz-Kennzeichen, das ab 1. Juli 2007 gilt, lauten wird. Nachdem sich die Verhandlungspartner nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag verständigen konnten, muss nun der neu gewählte Kreistag im nächsten Jahr eine Entscheidung treffen.
Mit dem Namen Mansfeld-Südharz (MSH), der im Gesetz zur Neugliederung der Kreise in Sachsen-Anhalt steht, ist bis heute keine Seite so recht zufrieden. Die Sangerhäuser haben lange für die Bezeichnung Rosen-Mansfeld-Kreis (ROM) geworben. Zwar konnte sich auch das Innenministerium dafür erwärmen, doch im Kabinett fiel der ungewöhnliche Vorschlag durch.
"Schade, denn das wäre mal was Neues, nach vorn Gerichtetes und etwas, das sofort auffällt", argumentiert der Sangerhäuser Landrat Volker Pietsch (CDU), der dabei zugleich auf die Rose im Kreiswappen verweist. Er hatte extra für die gemeinsame Sitzung der Verwaltungsspitze Anfang dieses Monats ein mehrseitiges Papier ausgearbeitet, um seine Mansfelder Kollegen umzustimmen. Vergeblich. "Wir sind Mansfelder und keine Römer", sagte der Beigeordnete Frank Bayer (SPD) der MZ. Er vertrat den verunglückten Landrat Hans-Peter Sommer (CDU), der diese Position freilich teilt.
Am liebsten würden Sommer & Co. das "ML" beibehalten, auch weil das aus Sicht der Mansfelder die kostengünstigste Variante ist. Doch da spielen die Sangerhäuser nicht mit. "Das käme einer Vereinnahme gleich", erklärte Pietsch gegenüber der MZ. Auch mit dem neuen Vorschlag des Nachbarkreises kann er sich nicht anfreunden.
Demzufolge soll der neue Kreis "Mansfelder Land-Sangerhausen" (MLS) heißen. Pietsch findet dies als "zu lang, phonetisch nicht in Ordnung und ohne Werbewirksamkeit nach außen". Da sei es besser, den vom Gesetzgeber vorgeschlagenen Namen Mansfeld-Südharz zu nehmen, auch wenn darin kein Identifikationsmerkmal des Landkreises Sangerhausen verankert sei, so Pietsch, während der Nachbarkreis immer noch durch "Mansfeld" vorkäme. Das reicht denen aber nicht. Das Mansfelder Land sei über Jahrhunderte bekannt und dürfe deshalb nicht verschwinden, so Bayer.