Marsch auf finsterer Straße zum Bus
Horbeck/MZ. - Und dort gibt es nur drei schulpflichtige Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren. Das macht den Weg für die beiden Mädchen und den einen Jungen aber nicht erquicklicher. Eine Busverbindung nach Horbeck gibt es nicht.
"So oft es geht, fahren wir die Kinder mit dem Auto zur Haltestelle", sagt Silvia Roloff, eine der Mütter der Horbecker Kinder. Man müsse sich eben so gut es geht reinteilen mit dem Hol- und Bringedienst. Die Kinder wolle man so selten wie möglich allein zu Fuß auf den Weg zur Bushaltestelle an der Straße zwischen Abberode und Pansfelde schicken. Denn der Weg berge eine Reihe von Gefahren. Es gibt dort weder eine Straßenbeleuchtung, noch Fußwege. Gerade jetzt, wenn es morgens noch stockdunkel ist, bange man immer den Kindern, dass sie unfallfrei die Bushaltestelle erreichen. Im Winter, wenn es ordentlich geschneit hat, werde es noch schlimmer.
Die Straße nach Horbeck werde auch nicht nur von Anwohnern genutzt. Sie wird auch von Landwirtschafts- und Forstfahrzeugen sowie von Besuchern und Kunden des im Ort befindlichen Betriebes befahren.
Über das Problem wurde auch mehrfach mit dem Molmerswendaer Bürgermeister Hennry Strache gesprochen. Er weiß, dass die Situation "kompliziert" ist, wie der sagt. Schnelle Hilfe könne er jedoch nicht versprechen.
Das einfachste sei freilich, der Bus würde nicht nur bis zur Hauptstraße, sondern direkt nach Horbeck fahren.
Dort gibt es allerdings keine Wendeschleife. "Wenn wird dort eine einrichten würden, müssten wir zuvor das dazu benötigte Land kaufen", so Strache.
Auf rund 200 000 Euro schätzt der Bürgermeister die Kosten für die Errichtung einer Wendeschleife, eine Investition, die die Gemeinde "niemals allein schultern kann".
Das Problem ist auch bei der Verkehrsgesellschaft Südharz (VGS) bekannt. "Wenn wir könnten, würden wir auch direkt bis Horbeck fahren", sagt VGS-Prokuristin Ute Kraft. Aber dazu müsste die Voraussetzung geschaffen werden. Und diese sei nun einmal, dass die Busse dort wenden können.
Ute Kraft hat zugesagt, sich noch einmal mit dem Molmerswender Bürgermeister Hennry Strache in Verbindung zu setzen, um gemeinsam nach einer Lösung im Interesse der Schulkinder aus Horbeck zu suchen.