Mansfelder Land: Mansfelder Land: Kaum Anzeichen für WM-Fieber in Eisleben und Hettstedt

Eisleben/Hettstedt/MZ - Vom WM-Fieber ist im Mansfelder Land wenig zu spüren. Public Viewing? In Eisleben Fehlanzeige. Nur vereinzelt sind in der Stadt mit Fähnchen geschmückte Autos zu sehen, selten signalisiert eine schwarz-rot-gelbe Fahne an einem Haus: Hier wohnt ein Fan der Deutschland-Elf.

Ähnliches Bild bei Gaststätten und Geschäften. Nach längerem Suchen leuchten endlich an der Ecke der Halleschen und der Lutherstraße die drei Farben einem entgegen. Ein vietnamesisches Gemischtwaren-Lädchen bietet kleine Fähnchen zum Befestigen an Fahrzeugen an. „Jede Fahne 50 Cent. Wer drei für 1,50 Euro kauft, bekommt die vierte geschenkt“, verkündet ein Schild. Zuerst hätte sie ein Paar davon verkaufen können, dann ließ die Nachfrage jedoch deutlich nach, ist bei der Verkäuferin zu erfahren. Deshalb der Preisnachlass. WM-müde, noch bevor es richtig losgegangen ist?

Ein Rieseneinkaufszentrum in der Halleschen Straße. Hunderte Fahrzeuge parken auf dem großflächigen Parkplatz. An keinem ist auch nur ein einziges Deutschlandfähnchen zu sehen. „Warum haben Sie ihr Auto nicht geschmückt?“ Der Mann, der gerade in seinen Opel einsteigt, winkt ab: „Ich bin doch nicht bekloppt. Als hätte man keine anderen Sorgen.“ Also kein Fußball-Fan. Seinen Namen will der Mann nicht nennen. Ist auch sein Recht.

Da streift der Blick einen ankommenden Polo. Endlich, ein Fähnchen. Warum sie ihr Auto geschmückt hat? „Bei uns in der Familie gehört sich das“, sagt Renate Zech aus Erdeborn. „Sie hätten das Auto meines Mannes sehen sollen! Er hat mich mit dem Fußballvirus angesteckt.“

Auch in Hettstedt sind sichtbare Zeichen fürs WM-Fieber selten. Nur im Hohmann-Optik- und -Hörakustikladen am Markt ist ein Schaufenster mit Fußball-Motiven ausgestattet. Sonst das gleiche Bild wie in Eisleben.

Das Fazit: Entweder gibt es im Mansfelder Land nicht viele Fußball-Fans. Oder sie warten, bis die deutsche Elf es bis zum Finale schafft. Sicher ist sicher.