Mansfelder Land Mansfelder Land: Feuerwehr-Aufstand in Hornburg

Hornburg - Der Konflikt um die Eigenständigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Hornburg spitzt sich zu. Ortsbürgermeisterin Chatèrine Kayser (parteilos) zufolge wollen alle 16 Mitglieder der Wehr austreten, sofern von der Seegebietsgemeinde an der Fusion der Wehr von Hornburg (rund 300 Einwohner) mit der Wehr in Erdeborn (rund 1.000 Einwohner) festgehalten wird. Die Ortsbürgermeisterin beklagt sich auch über den Zustand der Einsatzkleidung der Hornburger.
Kayser hat die Problematik jetzt an das Innenministerium des Landes herangetragen, mit der Bitte um einen Gesprächstermin. Das Ministerium erklärte auf Anfrage der MZ, dass dieser Termin noch nicht stattgefunden habe. Zur Fusion der Wehren hieß es: „Rechtlich gesehen bedarf eine Auflösung oder Zusammenlegung der Zustimmung durch das Innenministerium.“ Ein entsprechender Antrag soll beim Ministerium vorliegen, wie Frank Höricht von der Seegebietsgemeinde meinte. „Wir warten seit Dezember auf eine Antwort.“
Zur Zusammenlegung von Feuerwehren ist es bereits in den vergangenen Jahren in der Seegebietsgemeinde gekommen. Vor allem finanzielle Gründe waren dafür ausschlaggebend. Diese Fusionen waren nicht unumstritten und führten auch zu Austritten von Feuerwehrleuten. Als es um die Zusammenlegung der Wehren von Röblingen II und Röblingen III nach Röblingen I ging, schied der größte Teil der Feuerwehrleute von Röblingen II und Röblingen III aus dem ehrenamtlichen Dienst aus.
Die Seegebietsgemeinde verfügt derzeit über Feuerwehren in allen elf Ortsteilen. Nach Angaben der Verwaltung kann mit insgesamt 193 aktiven Mitgliedern gerechnet werden - davon sind 54 Feuerwehrleute in den Vormittagsstunden einsatzbereit. (dka)
Auf der Internetseite des Landesfeuerwehrverbandes hat Hornburgs Ortsbürgermeisterin einen offenen Brief unter der Überschrift „Wir sind dann mal weg - Tagebuch einer Tragödie“ veröffentlicht. (mz)

