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Mansfelder Bergwerksbahn wird 25 Jahre alt Mansfelder Bergwerksbahn wird 25 Jahre alt: Zum Jubiläum: Bahn rollt ins Jubiläumsjahr

Von Daniela Kainz 20.01.2016, 12:33
Mit Volldampf startet die Mansfelder Bergwerksbahn ins Jubiläumsjahr. Der Verein will viele Pläne verwirklichen.
Mit Volldampf startet die Mansfelder Bergwerksbahn ins Jubiläumsjahr. Der Verein will viele Pläne verwirklichen. Archiv/Lukaschek Lizenz

Benndorf - Großer Bahnhof für die Mansfelder Bergwerksbahn: Mit drei symbolischen Meilensteinen soll der 25. Geburtstag des Vereins in diesem Jahr gekrönt werden. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagt Chef Thomas Fischer mit Blick auf das Jubiläumsfest im Herbst.

Zum Ersten sollen zwei weitere Personenwagen bis zum Fest hergerichtet werden. Der Verein würde dann über zehn Wagen verfügen, von denen acht einsatzfähig seien, wie Fischer sagt. Schon seit zwei Jahren verfolgen die 84 Vereinsmitglieder dieses Ziel und suchten sich auch außerhalb der Region verbündete Fachleute, mit denen sie diesen Traum wahr werden lassen.

Uhrenturm soll eingeweiht werden

Zum Zweiten soll der Uhrenturm am Stellwerk auf dem Bahngelände Kupferkammerhütte in Hettstedt eingeweiht werden. Die Mittel für die Instandsetzung fließen aus einem Fördertopf der Leadergruppe. Zum Dritten wollen die Vereinsmitglieder dort eine Wasserleitung installieren, um den Wasserkran pünktlich zum Jubiläum wieder in Betrieb nehmen zu können.

Neben diesen baulichen Vorhaben bereiten die Vereinsmitglieder derzeit auch ein großes Bahnhofsfest vor, das am 1. und 2. Oktober gefeiert werden soll. Vereinschef Fischer rechnet an jenem Wochenende mit tausenden Gästen. „Das ist eine logistische Herausforderung“, schätzt er ein. Mit einer hohen und abwechslungsreichen Zugdichte und Gastfahrzeugen möchten die Mitglieder auf die Geschichte der ältesten deutschen noch in Betrieb befindlichen Schmalspurbahn hinweisen. Auf der Strecke zwischen Hettstedt und Klostermansfeld verkehrt eine Dampflok. Zugfahrten mit der Dampflok 86 1333-3 und historischem Reisezug durch das Wippertal sind ihm zufolge außerdem vorgesehen. Ein Pendelverkehr mit Kleinbussen ins Mansfeld-Museum Hettstedt zum Nachbau der ersten von Deutschen gebauten Dampfmaschine Wattscher Bauart wird organisiert. Eine kleine Fahrzeugausstellung, Parallelfahrten und Fotostopps runden das Programm ab.

Der Verein Mansfelder Bergwerksbahn wurde am 16. November des Jahres 1991 gegründet. Die Mitglieder wollen die Mansfelder Bergwerksbahn als Teil der 800-jährigen Geschichte von Bergbau und Hüttenwesen im Mansfelder Land und älteste betriebsfähige Schmalspurbahn in Deutschland mit ihren Gleisanlagen, Bauten und Fahrzeugen möglichst in ihrer Gesamtheit bewahren und dem Publikum zugänglich machen.

Die Geschichte der Bergwerksbahn geht auf das Jahr 1880 zurück. Damals wurde eine zunächst fünf Kilometer lange Schmalspurbahn zwischen den bei Welfesholz liegenden Glückhilf-Schächten und der Hettstedter Kupferkammerhütte zur Beförderung des gewonnenen Schiefers in Betrieb genommen. Da sich die Bahn bewährte, wurde der Bau einer 30 Kilometer langen Schmalspurbahn von Eisleben über Leimbach nach Hettstedt begonnen. Sie war ab 1886 in voller Länge befahrbar und verband alle größeren Schächte und Hütten untereinander und auch mit den Staatsbahnhöfen Mansfeld (heute Klostermansfeld) und Hettstedt, wo Kohle und Koks umgeladen wurden. Personen wurde ab 1882 befördert.

In der 25-jährigen Vereinsgeschichte der Mansfelder Bergwerksbahn gelang es, Brücken und Fahrzeuge zu sanieren. Instand gesetzt werden konnten Teile der Gleisanlage und das Stationsgebäude Bocksthal. Besonders stolz sind die Mitglieder auf die Aufarbeitung der Schlepptenderlok „Nr. 20“.

Zum Fahrzeugbestand gehören die beiden originalen Mansfeld-Personenwagen 0056 und 0075. Sie wurden 1901 in Breslau beziehungsweise 1951 in Gotha innerhalb größerer Serien extra für die Bergwerksbahn gebaut.

Vereinschef ist zuversichtlich

Vereinschef Fischer zeigt sich zuversichtlich, dass seine Bahnfreunde dieses Kunststück meistern werden. Immerhin bringt der Verein Erfahrung mit. Pro Jahr begrüßen die Leute der Museumsbahn zwischen 10.000 und 15.000 Fahrgäste. Als Besuchermagnet erweisen sich die traditionellen Fahrten mit dem Osterhasen und dem Nikolaus. Immer gefragter werden auch Reisen mit Bacchus zur Weinverkostung. Die neu eingerichtete Station am Zirkelschacht erhöhte nach Ansicht des Vereins die Attraktivität der Bahnstrecke.

Erwachsene genauso wie Kinder sind vom Zugverkehr fasziniert. Für die jüngsten Bahnfans gründete der Verein jetzt eine Jugendgruppe. Weitere Mitstreiter seien willkommen, so Fischer. Kontakt unter der Rufnummer 034772/ 2 76 40. (mz)

Ein Prosit auf den Geburtstag! Fahrten mit Bacchus kommen gut an.
Ein Prosit auf den Geburtstag! Fahrten mit Bacchus kommen gut an.
Archiv/Lukaschek Lizenz
Schienen wurden 2013 für den neuen Bahnhof am Zirkelschacht verlegt.
Schienen wurden 2013 für den neuen Bahnhof am Zirkelschacht verlegt.
Archiv/Lukaschek Lizenz