Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Rettung für Schmid-Schacht in Helbra naht
HELBRA/MZ. - Der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich am Helbraer Schmid-Schacht. Für das Zeugnis der Bergbaugeschichte in der Region naht jetzt Hilfe. Engagierte Heimatfreunde wollen den Schacht mit seiner ersten elektrischen Fördermaschine des Mansfelder Bergbaureviers vor dem Verfall retten und das Denkmal für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Rettungsplan ist in Arbeit.
"Es ist traurig mit anzusehen, wenn Bergbaugeschichte verloren geht. Dagegen wollen wir etwas unternehmen", sagt Initiator Harald Henke von den Freien Wählern Helbra. Gemeinsam mit dem Helbraer Heimatverein, der Gemeinde, dem Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute, der Sanierungsgesellschaft GSG und der GVV Sondershausen als Gebäudeeigentümer soll das Vorhaben gelingen. Alle Beteiligten wissen, "wenn nichts geschieht, wird der Schmid-Schacht bald dem nahezu nicht mehr zu rettenden Malakow-Turm ähnlich sehen", so Henke.
Die Fördermaschine soll die Hauptattraktion einer geplanten bergbaulichen und geschichtlichen Ausstellung sein. Weitere Räume sollen mit Geräten aus dem Bergbau bestückt werden. Henke zufolge sei es denkbar, ein Teil der bestehenden Schau im Bürgerhaus, zu der auch das Lapidarium (Gesteinssammlung) gehört, auszugliedern.
Noch in diesem Jahr will die GVV Sondershausen das Gebäude soweit sichern, dass "die Bausubstanz nicht weiter verfallen kann". Eine Nutzungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Eigentümer sowie ein Nutzungskonzept für den Schmid-Schacht werden parallel dazu vorbereitet. Henke: "Das Konzept ist nicht nur für die inhaltliche Arbeit wichtig. Es ist auch Voraussetzung, um Fördermittel beantragen zu können und Sponsoren zu gewinnen."
Auch wenn sich das Vorhaben nur schrittweise verwirklichen lässt. "Die Zeitspanne ist nicht absehbar", meint Henke. So wollen sich die Retter des Schachtes dennoch bereits am Tag des Industriedenkmals im September beteiligen. Auf jeden Fall soll an jenem Tag das Lapidarium am Bürgerhaus geöffnet werden. Henke: "Inwieweit der Schmid-Schacht schon in das Angebot einbezogen werden kann, lässt sich noch nicht sagen."