Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kredit bringt Eisleben in Bedrängnis
eisleben/MZ. - Sie will eine städtische Gesellschaft anzapfen und damit eine Rate von knapp fünf Millionen Euro begleichen, die am Jahresende fällig wird. Der Stadtrat hat sich darauf am Donnerstagabend in einer nichtöffentlichen Sitzung verständigt. Das bestätigte am Freitag der Stadtsprecher auf Anfrage. Mehr wollte er mit Hinweis auf die vertrauliche Sitzung nicht sagen.
Die Forderungen des Landkreises rührt aus einem kurzfristigen Darlehensvertrag, der im Frühjahr abgeschlossen wurde. Die Stadt musste sich rund zwölf Millionen Euro vom Kreis leihen, um dem Regionalversorger Envia-M dessen Anteile an den Stadtwerken abkaufen zu können. Der besaß 42,5 Prozent an dem kommunalen Unternehmen. Die Übernahme der Anteile ist 2009 vereinbart und in diesem Jahr gültig geworden.
Die klamme Lutherstadt, die sich durch den Erwerb der Anteile sämtliche Gewinne der Stadtwerke sichern will, kann nun das Geld nicht aufbringen, um die fällige Rate zu zahlen. Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (parteilos) hatte sich deswegen an Landrat Dirk Schatz (CDU) gewandt und ihn gebeten, den kurzfristig angelegten Kredit in ein langfristiges Darlehen mit günstigeren Konditionen umzuwandeln. Darüber hatte der Landrat am Mittwoch den Kreistag informiert. "Ich bin ein bisschen ratlos, wie wir das jetzt machen sollen", sagte Schatz mit dem Verweis, dass die Ratenzahlung fest im Haushalt eingeplant sei.
Offenbar hat dies die Stadt veranlasst, eine eigene Lösung zu suchen. Nach MZ-Informationen soll die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wobau in die Bresche springen und der Stadt vorab die Gewinne der nächsten Jahre ausschütten. Die Wobau muss sich dieses Geld aber selbst noch leihen.