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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Klinik untersucht Todesfälle

Von KARL-HEINZ KLARNER 18.05.2011, 18:04

HETTSTEDT/MZ. - Anhand dieser Analyse lässt sich ablesen, wie erfolgreich die Kliniken bei verschiedenen Krankheiten behandeln.

Insbesondere die Bereiche Gynäkologie / Geburtshilfe und Urologie weisen sehr gute Ergebnisse auf. Auch die Orthopädie und Unfallchirurgie bewegt sich auf einem qualitativ hohen Niveau. In der Behandlung von Herzinfarkt und Lungenentzündung erzielten die Kliniken ebenfalls sehr gute Werte.

Gleichwohl wurden bei der Analyse auch Schwachstellen deutlich. So untersucht die Helios-Klinik in Sangerhausen einen steigende Zahl von Todesfällen bei Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz). So starben vor zwei Jahren 28 von 365 Patienten, 2010 waren es 42 von 370 Patienten. "Wir können uns derzeit nicht erklären, warum wir das qualitativ hohe Niveau in der Behandlung der Herzinsuffizienz, das wir 2009 bereits erreicht hatten, 2010 nicht halten konnten", sagt Dr. Angelika Zschauer, Ärztliche Direktorin.

In der Konsequenz habe das Haus bei der Qualitätsinitiative ein so genanntes Peer-Review-Verfahren beantragt. Bei diesem analysieren ausgebildete und erfahrene Chefärzte aus anderen Kliniken gemeinsam mit dem verantwortlichen Chefarzt alle Todesfälle in der

Behandlung von Herzschwächepatienten auf Fehler in Abläufen und Strukturen. "Damit haben wir als die Möglichkeit, Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität umzusetzen", sagte Zschauer.

Auch im operativen Bereich gehen die Helios-Kliniken möglichen Schwachstellen nach. "Wir besprechen alle Todesfälle, die im Zusammenhang mit Operationen auftreten, innerhalb der Kliniken gemeinsam und kollegial, aber auch sehr intensiv", erläutert der Ärztliche Direktor der Klinik in Lutherstadt Eisleben, Dr. Ralph Kallmayer. "Ziel ist es, zu erkennen, ob wir aus den Todesfällen etwas lernen können", so der Arzt weiter. "Kommen wir bei unseren Ursachenanalysen nicht allein weiter, so setzen wir auch hier auf das Peer-Review-Verfahren", ergänzt Dr. Manfred Haferkorn, Ärztlicher Direktor der Helios-Klinik Hettstedt. Durch den kollegialen Austausch erhalte man neue Erkenntnisse und somit auch die Möglichkeit, sich stetig weiter zu verbessern.

In Hettstedt fanden im Jahr 2010 unter anderem Untersuchungen zu den Operationen am Hüftgelenk, zur Beatmung und Herzinfarkt sowie Herzinsuffizienz statt. In der Lutherstadt Eisleben ist für dieses Jahr eine zum Thema Beatmung geplant. Sangerhausen hatte bereits 2009 die Reviews für die Langzeitbeatmungen und die Behandlungen der Blutvergiftung in Anspruch genommen. Insgesamt hätten die Kliniken von den Verfahren profitiert, hieß es.