Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Halteverbot ärgert Patienten und Klub der Behinderten
HETTSTEDT/MZ. - Auseinandersetzungen um die Hettstedter Schillerstraße - das neue Halteverbot ärgert Anwohner, weil sie in dem Abschnitt ihre Autos nicht mehr am Fahrbahnrand abstellen können. Besonders ungünstig wirkt sich die veränderte Situation am so genannten Ärztehaus aus. Für diesen Bereich bringt es Martin Hesse, Vorsitzender des Klubs der Behinderten, auf den Punkt: "Wir bestehen auf die Wiederherstellung des Zustandes aus dem vergangenen Jahr und fordern von der Stadt Hettstedt eine bürgerfreundliche Regelung", heißt es in einem Schreiben an die Stadtverwaltung, das der MZ vorliegt.
Gemäß Aussagen aus dem Rathaus sei die Verkehrssituation in der Schillerstraße verändert worden, weil sie "in der Vergangenheit falsch" gewesen sei, so Bürgermeister Jürgen Lautenfeld jüngst im Bauausschuss des Stadtrates.
Denn vor allem in Hinblick auf die dort befindliche Bushaltestelle sei es "kreuzgefährlich gewesen", ergänzte Ordnungsamtsleiterin Susanne Traubach am Dienstag gegenüber der MZ. Die Durchfahrt für den Bus sei zu schmal gewesen, sagte sie. "Es geht um die Leichtigkeit des Verkehrs."
Dies aber scheint nun erheblich in Frage gestellt zu sein. Durch das neue Halteverbot sei die Anzahl der Pkw-Stellflächen "in gewisser Nähe zum Ärztehaus" wesentlich verringert worden, moniert Martin Hesse.
Denn die unbefestigte Parkfläche neben dem Ärztehaus ist ständig voll besetzt, was nicht zuletzt auch dadurch bedingt ist, weil Mitarbeiterinnen der Sozialstation diesen Platz für ihre Autos mit nutzen. Für Besucher des Ärztehauses bleibe somit nur die Möglichkeit, in der Gorkistraße oder noch weiter entfernt zu parken.
Dies betreffe auch den Fahrdienst der Behinderten, bei denen es oft auf eine "schnelle und zügige Anfahrt ankommt", wie Hesse schreibt. Was aber nicht mehr zu gewährleisten sei, weil "unsere Fahrer jetzt extrem lange Wege vom Stellplatz zur Geschäftsstelle zurückzulegen" haben, so der Klub-Vorsitzende weiter.
Besonders ungünstig gestalte sich die Situation für die Arztpraxen, zu denen jetzt auch eine Augenarzt-Praxis gehört. Hesse: "Es sind auch sehr viele ältere Patienten darunter, die am Arm geführt werden, weil sie entweder gehbehindert sind oder ein Auge verbunden haben."
Einen Fürsprecher haben die Behinderten in Stadtrat Heinz Rother (CDU-SPD-Fraktion). Auch er fordert die Wiederherstellung des alten Zustandes. "Es gibt große Probleme mit der jetzigen Parkordnung", sagte er jüngst im Bauausschuss. "Das Halteverbot sollte entfallen", so Rother weiter. Er verstehe nicht, warum der Zustand in der Schillerstraße nicht wieder so hergestellt werden könne, wie er sich zuvor jahrelang bewährt habe.
Doch Bürgermeister Jürgen Lautenfeld versicherte: "Wir kämpfen darum, dass es besser wird. Wenn Behinderte Schwierigkeiten haben, dann müssen entsprechende Möglichkeiten geschaffen werden." Auch seiner Meinung nach seien die Parkplätze am Ärztehaus für die "Patienten bestimmt - und nicht für gegenüber". Der Bürgermeister stellte in Aussicht, dass Abhilfe geschaffen werden soll. Es geht um die Herstellung einer ordentlichen ausgewiesenen Parkfläche in der Nähe des Ärztehauses.
Geparkt werden kann gegenwärtig - außer an Tagen der Straßenreinigung - in der ganzen Straße ab dem Ende des Halteverbots. Ehemals vorhandene Halteverbote dazwischen hat die Stadtverwaltung entfernen lassen.