Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Grieche sucht nur noch Geschäftsführer für die Villa
ZABENSTEDT/MZ. - Etwas trostlos und verlassen posieren die menschengroßen griechischen Statuen zwischen all dem Gestrüpp. Unkraut und Geäst haben sich in den vergangenen Monaten rings um das Gutshaus in Zabenstedt breit gemacht. Es scheint, als ob die Pläne, ein griechisches Restaurant in der Villa einzurichten, endgültig gescheitert sind. Und das riesige Gebäude weitere Jahrzehnte ohne jegliche Nutzung zu verwildern droht. Doch der Schein trügt: Bereits im späten Frühjahr soll der Restaurantbetrieb nun doch losgehen.
"Wir wollen auf jeden Fall weiter machen mit der Sanierung. Im April oder Mai soll eröffnet werden. Das steht aber noch nicht 100-prozentig fest", sagt Nikolaos Keramidas, Inhaber des Gutshauses und Besitzer zweier weiterer griechischer Restaurants in Halle.
Es mangelt an Blumen
Bisher fehle allerdings ein geeigneter Geschäftsführer für das Lokal im Grünen. "Meine Kinder und ich führen die beiden Restaurants in Halle, ein drittes würden wir selbst nicht schaffen", sagt der 70-jährige Keramidas. Nebst Restaurantleiter sollen demnächst weitere Mitarbeiter aus der näheren Umgebung von Zabenstedt eingestellt werden.
Bis es soweit ist, steht für die Familie Keramidas aber weitere Arbeit auf dem Grundstück an. "Der Außenbereich muss noch schön gemacht werden. Blumen sollen gepflanzt werden und frischer Rasen wird verlegt", zählt Keramidas die nächsten Schritte auf. Außerdem sollen weitere griechische Säulen und Figuren den Park am Gutshaus ausschmücken. Die Arbeiten im Innenbereich des Gebäudes, das aus dem 19. Jahrhundert stammt, sind hingegen schon abgeschlossen. Sowohl das Restaurant als auch die Zimmer stehen bereit zur Nutzung. Denn über den Restauranträumen soll ein kleines Hotel betrieben werden. Platz gebe es dafür genug.
Nur der Weinkeller fehlt
Das einzige, was im dem geräumigen Gebäude noch fehlt, ist ein Weinkeller. Der soll im gut temperierten Untergeschoss entstehen. Es ist nicht der erste Versuch, das Gutshaus in ein Gasthaus zu verwandeln. Vor der Wende beherbergte das Gebäude ebenfalls ein Restaurant und einen Kindergarten. Zuvor lebte Anfang des 20. Jahrhunderts Familie Bauermeister - die Besitzer des Freiguts - im Haus. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen vier Umsiedlerfamilien unter, seit der Wende steht die Villa leer. Wenn sich die Pläne der Familie Keramidas bewahrheiten, wird das nicht mehr lange so bleiben. Dann sollte das Gestrüpp nicht mehr den Bau verdecken, sondern die Statuen einen Flair von Südeuropa einhauchen.