Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Gerhard Rohne verschenkt «Mansfeldische Chronica»
EISLEBEN/MZ. - Dass ihm das Mansfelder Land sehr am Herzen liegt, hat Gerhard Rohne (80) schon
mehrfach bewiesen. So spendete der gebürtige Helbraer, der seit langem in Bremen lebt, rund eine halbe Million Euro für das Kinder- und Jugendhaus am Pfarrholz in Helbra, das nun seinen und den Namen seiner Frau Marianne trägt. Außerdem hat Rohne eine Stiftung gegründet, die unter anderem begabte Schüler unterstützt und deren Studium finanziert. Jetzt hat der Helbraer Ehrenbürger der Stiftung Luthergedenkstätten ein wertvolles Geschenk gemacht: ein Original der berühmten "Mansfeldischen Chronica" von Cyriakus Spangenberg. "Das war eine wunderbare Überraschung", sagte Dr. Christian Philipsen, Leiter der Eisleber Lutherhäuser.
Das 1572 in Eisleben gedruckte Buch habe er kurz nach der Wende von einem Privatmann in Aschersleben gekauft, sagte Rohne der MZ. "Ich hatte damals in der Zeitung inseriert, dass ich Exponate aus dem Mansfelder Land suche." Er habe "immer mit viel Interesse in der Chronik gelesen", so der Jurist und Personaldirektor im Ruhestand. "Aber ich werde ja auch nicht jünger, und so habe ich mir überlegt, dass die Chronik bei der Stiftung in Eisleben in guten Händen ist", sagte Rohne. Zumal man dort auch mit dem Buch arbeiten werde.
"Die Spangenberg-Chronik ist hochinteressant für uns", bestätigte Philipsen. Zwar seien Exemplare im Stadtarchiv und der Turmbibliothek der Andreas-Nicolai-Petri-Gemeinde vorhanden, "wir selbst hatten das Buch aber bisher nicht im Bestand". "Und wir haben auch keinen Etat für Ankäufe." In seiner "Mansfeldischen Chronica" stellt der Theologe und Historiker Cyriakus Spangenberg (1528 bis 1604), der aus Nordhausen stammte und unter anderem in Eisleben und Mansfeld wirkte, die Geschichte der Welt im allgemeinen und der Mansfelder Region im besonderen dar. "Gerade zu Eisleben und Martin Luther ist die Chronik eine sehr wichtige Quelle", sagte Philipsen.