Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Einwohner in Bischofrode empfinden Schock und Trauer
EISLEBEN/MZ. - Viele Einwohner stehen unter Schock, erzählt er. Sie können nicht begreifen, wie es Samstagnacht zu dem tragischen Geschehen auf der B 180 bei Bischofrode kommen konnte, bei dem eine 15-Jährige und eine 18-Jährige auf so tragische Weise aus ihrer Gemeinschaft gerissen wurden.
Sie waren gemeinsam mit einem jungen Mann unterwegs, der am Steuer des Unfallwagens saß. Aus bisher ungeklärter Ursache kam das Fahrzeug in einer abschüssigen, lang gestreckten Kurve von der Straße ab und überschlug sich mehrfach. Alle drei Insassen wurden dabei aus dem Auto geschleudert. Die Mädchen starben an der Unfallstelle.
Mittlerweile steht das genaue Alter des schwer verletzten Fahrers fest, zu dem zunächst keine genauen Angaben gemacht werden konnten. Laut Polizei ist er 19 Jahre alt und liegt nach wie vor mit schweren Verletzungen in einem halleschen Krankenhaus. Er konnte immer noch nicht zum Unfallhergang befragt werden.
Auf Gerüchte, wonach der Fahrer des Unfallautos alkoholisiert und viel zu schnell unterwegs war, wollte die Polizei Montag nicht eingehen. Sprecherin Ulrike Diener verwies auf die laufenden Ermittlungen zum Unfallhergang. Ein in Arbeit befindliches Gutachten werde darüber Aufschluss geben, erklärte sie gegenüber der MZ.
Ortsbürgermeister Goldhammer beschreibt die jungen Mädchen als unauffällig und fleißig. Die ältere der beiden habe regelmäßig Zeitungen und Prospekte ausgetragen. Goldhammer: "Die Mädchen standen mitten im Leben und waren auch im Jugendtreff sehr aktiv."
Zu gegebener Zeit will der Ortsbürgermeister Kontakt mit den Angehörigen aufnehmen und Hilfe anbieten. Dafür sei es jetzt aber noch zu früh, meint er. Die Familien würden zunächst Zeit für sich brauchen, um trauern zu können.
Unter Tränen erzählt Einwohnerin Erika Günthner, dass sie das 15-jährige Unfallopfer besonders gut kannte. "Sie kam vor zwei, drei Jahren oft zum Basteln zu mir. Sie war talentiert und ein richtiger Pfiffikus", sagt die in der Region bekannte Puppenmacherin, die Schulkindern regelmäßig Angebote in unterschiedlichen Basteltechniken unterbreitet.
Gerätselt wird in Bischofrode derweil über das Ziel der Autofahrt des Trios. Manche meinen, sie kamen von einer Party und wollten zum Spektakel "See in Flammen" nach Seeburg fahren. Vielleicht seien sie vom Feuerwerk abgelenkt worden, das zum Zeitpunkt des Unfalls über dem Abendhimmel zu sehen war, wird spekuliert.