Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Einsturz der Burgruine Arnstein droht
HARKERODE/MZ. - An der Ruine sind erhebliche Schäden zu verzeichnen, das Gelände um das weithin beliebte Ausflugziel musste abgesperrt werden. Aus diesem Grund wird es auch erstmals auf dem Plateau das traditionelle Osterfeuer nicht geben, wie es Jahr für Jahr rund 1 000 Besucher angelockt hat.
Es ist nicht zu übersehen: Aus der Mauer des Plateaus ist ein großes Stück herausgebrochen. Die Feldsteine, aus der sie errichtet worden ist, liegen auf einem Haufen am Fuße des Rondells. Auch das Burggebäude ist betroffen, am so genannten Palas wölbt sich ein großes Stück nach außen. "Das kann über kurz oder lang herausbrechen", bezieht sich Frau Stange auf die Aussage eine Statikers, mit dem sie bereits vor Ort gewesen ist. "Entweder, es hält noch 50 Jahre oder es fällt schon morgen herunter."
Wie die Ortsbürgermeisterin glaubt, handelt es sich bei den Schäden um Auswirkungen des extremen Winters. Auf der Ruine haben große Mengen an Schnee gelegen, beim Tauen ist das Wasser ins Bauwerk gedrungen und bei erneutem Frost verrichtete es sein schädliches Werk.
Nun ist guter Rat teuer. In ihrer Not haben sich Verein und Ortsteil auch schon an die Stadt Arnstein gewandt. Was Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos) am Montag gegenüber der MZ bestätigte. "Wir sind bereits mit der Kommunalen Ökologischen Sanierungsgesellschaft in Verbindung getreten", sagte er. Man wolle versuchen, bei der Kös die notwendigen Arbeitskräfte für die Sanierung zu bekommen, die aber auch finanziert werden müssen, so Sehnert weiter. Über den Umfang der zu erwartenden Kosten könne er noch nichts sagen. "Wir sind noch bei der Findung." Und obwohl die Stadt Arnstein mit einem Minus von rund 1,5 Millionen Euro ihren ersten Haushalt aufgemacht hat, zeigt sich Sehnert "optimistisch, dass wir das sanieren werden können."
Auch die übrigen Mitglieder des Heimatvereins, die erst vergangene Woche ihre Jahreshauptversammlung hatten, zeigten sich betroffen über das Ausmaß der Schäden an der Burgruine. Allerdings gibt es auch schon eine Reihe von Aktivitäten zur Geldbeschaffung. "Wir haben Kontakt mit Banken aufgenommen, mit der Ostdeutschen Sparkassen-Stiftung und mit Lotto", sagte Frau Stange. Auch gebe es Musikkapellen der Region, die spontan ihre Bereitschaft erklärt haben, bei Benefizkonzerten, an die der Verein ebenfalls denkt, mitzuwirken.
Vor Ort hat sich auch schon die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises umgesehen, eine Stellungnahme dazu war am Montag allerdings noch nicht zu erhalten.