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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Alte Unterhose kommt zum Vorschein

Von HELGA LANGELÜTTICH 06.03.2011, 17:07

FRIEDEBURG/MZ. - Eigentlich sind in Friedeburg die Straße Samstagmorgen so gut wie menschenleer. Nicht so am vergangenen Sonnabend. Bei Sonnenschein war lebhaftes Treiben zu beobachten, Friedeburger jeden Alters wanderten zielstrebig Richtung Feuerwehrhaus, wollten sie doch am Frühjahrsputz teilnehmen, der vor allem wegen des Hochwassers notwendig geworden war.

Etwa 60 Arbeitswillige fanden sich ein, als Jüngste die fünfjährigen Mia Reitmann und Pia Haaszengier, als einer der ältesten Helfer Walter Orlowski, 77 Jahre. "Nach dem Hochwasser ist es dringend notwendig, den Müll wegzuschaffen. Den Kindern macht es Spaß, und sie engagieren sich so spielerisch für Ordnung, Sauberkeit und Umweltschutz, außerdem sind sie angehalten, für Mülltrennung zu sorgen", sagt Karin Mantel, die mit ihren drei Kindern, dem 18-jährigen Paul, dem 15-jährigen Max und dem 14-jährigen Johannes aus Dobis vom anderen Ufer der Saale gekommen war, um zu helfen. Die Helfer wurden in vier Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe beräumte das Ufer der Schlenze, zwei das Saaleufer und eine die Kleingartensiedlung neben dem Feuerwehrgebäude. "Hier waren beim Hochwasser weder die Bungalows noch die Feuerwehr verschont geblieben, es sah schlimm aus", sagten die Helferinnen Marina Meißner (16) und Sarah Hildenhagen (18). Beide sind Mitglieder der Jugendfeuerwehr, wie auch die neunjährigen Teilnehmer der Aktion Paul Haaszengier und Christian Ribbe unter Leitung von Jugendwart Mario Heidler.

Die Idee für diese Säuberungsaktion in Friedeburg kam aus den Reihen der Gerbstedter Pfadfinderinnen und Pfadfinder, zu denen als Leiter auch die drei Söhne von Frau Mantel gehören. Pfarrer Steffen Weusten griff den Gedanken freudig auf und kümmerte sich um die Organisation. So blieben die Pfadfinder mit ihrer Säuberungsaktion nicht allein: Die Jägerschaft, die Friedeburger Feuerwehr und die Kleingärtner schlossen sich an, und die Ortsbürgermeisterin Ute Schneider sorgte dafür, dass der Müll ordnungsgemäß abgefahren wurde.

In Vorbereitung der Aktion waren Walter Orlowski und Hartmut Kritschker, beide von der Jägerschaft, die Strecke abgelaufen, so dass nach ihren Vorschlägen das zu säubernde Gebiet eingeteilt werden konnte. "Und es war eine sehr erfolgreiche Aktion", war Orlowski am Ende zufrieden. Von Steffen Weusten erhielt jeder der Helfer ein Paar Arbeitshandschuhe, Plastiksäcke wurden ausgeteilt und waren schnell gefüllt mit zum Teil kuriosen Funden: Da gab es einen Plastikweihnachtsmann, eine alte Unterhose, ein Handy und sogar einen Computer. Wie Unterlagen für eine Rentenversicherung in den Müll geraten konnten, konnte sich keiner der Finder erklären. Nach getaner Arbeit wurde noch ein wenig gefeiert bei mit von der Kirchengemeinde gespendeten Röstwürstchen.