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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: 50 Steinheringe auf Haufen

Von JÖRG MÜLLER 13.08.2010, 16:43

GROSSÖRNER/MZ. - Einer, der gern die Hettstedter und andere Börsen besucht, ist Bernd Hojenski. Der 67-jährige Malermeister im Ruhestand, von 2001

bis 2009 Bürgermeister in Großörner, sammelt besondere Fossilien, die so genannten "Kupferschieferheringe" oder "Steinheringe". Dabei handelt es sich um versteinerte Fische, die sich nur im Kupferschiefer finden und die deshalb ganz spezifisch für das Mansfelder Land sind.

"Diese Tiere haben hier vor hunderten Millionen Jahren gelebt", sagt Bernd Hojenski, "das fasziniert mich." Schon als kleiner Junge sei er mit seinen Kumpels begeistert auf Halden herumgestiegen. "Damals wollte ich am liebsten Bergsteiger werden." Vor etwa zehn Jahren begann er - angeregt durch den Bergbau-Ingenieur Dr. Hans-Joachim Langelüttich, der ihm zwei "Steinheringe" schenkte - sich dafür zu interessieren. Bei Wanderungen über Halden sei er dann immer wieder mal "über Fossilien gestolpert". "Fossilien kann man nicht suchen, die findet man einfach." Auf Börsen tauschte er, und auch der Zufall half mit, seine Sammlung zu vergrößern. "In Hettstedt habe ich mal einen Schutthaufen entdeckt, der wohl von Bauarbeiten stammte. Und in dem Haufen habe ich ungefähr 50 Steinheringe gefunden, vielleicht eine Sammlung, die jemand weggeworfen hatte." Die schönsten Stücke versucht er vorsichtig aufzuarbeiten, indem er sie reinigt und mit Babyöl behandelt. "Ich bin aber kein fanatischer Sammler", sagt Hojenski, "ich freue mich einfach daran. Und wenn ich einen besonderen Gast habe, verschenke ich auch gern mal einen Steinhering."

Die Mineralien- und Fossilienbörse im und am Mansfeld-Museum ist am Sonntag, 10 bis 17 Uhr, geöffnet.