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Mansfeld-Oskar Mansfeld-Oskar: Über den Dächern von Eisleben

Von detlef liedmann 02.07.2015, 13:47
Yvonne Döring an einem ihrer Lieblingsplätze über den Dächern der Lutherstadt.
Yvonne Döring an einem ihrer Lieblingsplätze über den Dächern der Lutherstadt. detlef liedmann Lizenz

eisleben - „Herrlich so ein Flecken Grün mitten in der Stadt“, schwärmt Yvonne Döring und lässt ihren Blick von den Lutherstadtterrassen über Eislebens Dächer schweifen. Zwar sitze sie nicht oft auf der Terrasse, „aber sehr gern.“

Engagement auch neben dem Theater

Und meist auch nicht gleich für jeden sichtbar, sondern in einer lauschigen Ecke. „Ich komme ja aus einem Dorf und bin so von Hause aus sehr naturverbunden. Ich finde auch, man sollte viel draußen sein. Sonst verpasst man ja die ganze Schönheit der Jahreszeiten“, sagt sie. Eisleben und seine Umgebung böten da viele Möglichkeiten. Möglichkeiten sich auszuprobieren hat Schauspielerin Yvonne Döring am Theater der Lutherstadt. „Ich hatte und habe hier super viele schöne Rollen“, sagt sie. Und nennt mit der Gräfin Orsina aus „Emilia Galotti“ eine davon. „Ich mag schon klassische Texte. Ich mag aber auch moderne Stücke.“ Und sie mag es, wenn sie sich einbringen kann. So wie bei der Integration von Flüchtlingen. „Ich arbeite da mit Angelika Frenzel aus dem künstlerischen Betriebsbüro und unserer Beleuchtungsmeisterin Katharina Möller zusammen. Wir sind auf einem guten Weg bei dem Projekt. Vor uns liegt aber noch viel Arbeit“, sagt die Schauspielerin. Und: „Das ist eine Herzensangelegenheit für mich.“

Als Hauptpreis gibt es in diesem Jahr zwei Karten für das Ballett „Romeo und Julia“, aufgeführt vom Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan im Dezember.

Zwei Karten für das Festival „Irish Heartbeat“ gibt es als weiteren Preis zu gewinnen. Zudem werden unter Ausschluss des Rechtsweges, wie bei allen anderen Preisen auch, verlost: eine Abo-Card, eine Theater-Card und zwei Freikarten für eine Premiere. Wie in den Jahren zuvor gibt es fünfmal zwei Freikarten für das Theatersommerfest zu gewinnen.

Abgestimmt werden kann per Tippschein bis zum 4. Juli (Einsendeschluss) an die Lokalredaktionen in 06295 Lutherstadt Eisleben, Plan 7, oder 06526 Sangerhausen, Grauengasse 1c. Abgegeben werden können Tippscheine auch in der Besucherabteilung, Hallesche Straße 15.

Vorliebe für düstere Rollen?

Seit fünf Jahren ist sie in Eisleben engagiert. Vordem hat sie sich vielfältig ausprobiert, unter anderem in Weimar Architektur und in Berlin Philosophie studiert. Das hat ihren Blick für die Schönheiten der Städte und Landschaften und die Probleme ihrer Bewohner geschärft. Ihre Schauspielausbildung hat die heute 36-Jährige am Europäischen Theaterinstitut Berlin absolviert. Traumrollen? „Da gibt es gleich mehrere“, sagt die in Ferndorf (Siegerland) geborene Yvonne Döring. Medea, Lady Macbeth und Cleopatra zählt sie auf. Alles Frauen mit einer dunklen Seite. „Aber eigentlich sind mir alle Rollen gleich lieb. Und jede hat ihre besondere Herausforderung. Bei der einen muss der Text perfekt sitzen. Bei der anderen müssen die Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut übergehen. Andere wieder sind stimmlich anspruchsvoll.“ Wie viele sie in den fünf bisherigen Eisleber Jahren gespielt hat, kann sie gar nicht genau sagen. Aktuell sind oder waren es in dieser Spielzeit unter anderem die Minna in Lessings „Minna von Barnhelm“, Müntzers Witwe Ottilie in „Gottes Narr und Teufels Weib“, Brooke Ashton in „Der nackte Wahnsinn“ und, die Premiere ist erst wenige Tage her, die schnippische Elise in „Der Geizhals“, heute Abend wieder auf dem Plan im Theatergarten.

Bei jeder Gelegenheit ins Grüne

Nach ihrem Schauspielstudium hat Yvonne Döring zunächst einige Jahre als freie Schauspielerin gearbeitet, auch in Filmprojekten mitgewirkt. In dieser Zeit hat sie auch die chinesische Kampfkunst Kung Fu entdeckt. „Das ist aber in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen. Da braucht man einen erfahrenen Trainer und Mitstreiter an seiner Seite. Vom Faktor Zeit einmal ganz abgesehen“, sagt sie. Sportlich betätigt sich Yvonne Döring aber dennoch. „Ich fahre gern mit dem Rad raus zum Süßen See. Aber aufs Tempo kommt es da nicht an, sondern nur aufs Ziel.“ Auch sonst mache sie viele Ausflüge: nach Querfurt, Bad Frankenhausen oder zum Kyffhäuser. Eisleben indes beschreibt sie als sehr beschaulich „mit schönen Ecken, die man mitunter erst auf den zweiten Blick entdeckt.“ Wie sie sonst entspannt, wenn nicht in der Natur oder auf Ausflügen? „Ich bin jetzt nicht so der Typ mit Nähen oder Stricken, aber in der Küche stehe ich schon ganz gern mal“, antwortet sie hier.

Fakt ist: Yvonne Döring bleibt dem Eisleber Publikum erhalten. Was in der neuen Spielzeit auf sie zukommt, weiß sie, wie alle anderen, im Detail noch nicht. Viel Arbeit wird aber es in jedem Fall sein. Doch zunächst mal gibt es Ferien. (mz)

Abstimmen können Sie im Internet unterwww.mz-web.de/oskar