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Lutherstadt wächst zum neuen Jahr um drei Ortsteile

Von JÖRG MÜLLER 01.01.2009, 16:45

EISLEBEN/MZ. - Eisleben zählt damit nun acht Ortsteile. Seit dem Jahr 2004 waren bereits Volkstedt, Polleben, Unterrißdorf, Wolferode und Rothenschirmbach eingemeindet worden.

"Wir wollen, dass Eisleben ein starker Partner an der Seite der Kreisstadt Sangerhausen bleibt und dass der Status Mittelzentrum dauerhaft gesichert ist", sagte Oberbürgermeisterin Jutta Fischer. Ihr sei bewusst, dass es in den bisher eigenständigen Gemeinden immer auch Vorbehalte gegen die Eingemeindung gebe. "Für manche ist das kein einfacher Schritt. Aber es ist ein richtiger Schritt", so Fischer. "Wir sollten uns nicht vor Veränderungen fürchten, sondern sie aktiv gestalten." Bei der Vorbereitung der Eingemeindungen hätte alle Beteiligten gut zusammen gearbeitet. Auch künftig hoffe sie auf eine gute Zusammenarbeit mit den Ortsbürgermeistern und den Ortschaftsräten.

Fischer trat zugleich Befürchtungen der Einwohner entgegen, die Identität der Ortschaften könne verloren gehen. "Wir wollen die Identität der Ortschaften erhalten und stärken." Äußeres Zeichen dafür seien etwa die neu aufgestellten weißen Schilder für die bisherigen Osterhausener Ortsteile Klein-Osterhausen und Sittichenbach. "Die Schilder werden auch auf Dauer stehen bleiben", so Fischer.

Gegenüber der MZ wies die Oberbürgermeisterin darauf hin, dass in den Gebietsänderungsverträgen zwischen den drei Gemeinden und der Lutherstadt der Erhalt kommunaler Einrichtungen, Vereine und Institutionen festgeschrieben sei. Veröffentlicht sind die Verträge im jüngsten Amtsblatt des Landkreises Mansfeld-Südharz. Der Stadtrat hat auch die Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans für Eisleben und seine Ortsteile beschlossen.

"Ich hoffe, dass wir mit unseren Interessen bei der Stadt Gehör finden werden", sagte der Osterhausener Ortsbürgermeister Rüdiger Folta (parteilos). Die Gemeinde mit rund 1 000 Einwohnern habe schon immer eine starke Verbindung zu Eisleben gehabt. Bei einem Bürgerentscheid im März vergangenen Jahres votierten mehr als 60 Prozent für die Eingemeindung. Auch in Bischofrode, so Ortsbürgermeister Karl-Heinz Goldhammer (parteilos), hätten sich die rund 700 Einwohner mehrheitlich für Eisleben ausgesprochen, "und das ist auch gut so". Optimistisch äußerte sich auch Maik Leibe (FDP), Ortsbürgermeister von Schmalzerode. Eisleben sei ein starker Partner. "Für uns kann es nur besser werden", so Leibe. "Der 1. Januar 2009 ist ein historisches Datum für Schmalzerode."

In Volkstedt, seit 2004 Eisleber Ortsteil, sind die Erfahrungen laut Ortsbürgermeisterin Martina Schmidt (CDU) durchaus positiv. "Wir haben einen guten Kontakt zur Stadtverwaltung und finden mit unseren Anliegen auch Gehör", sagte sie der MZ. "Es kracht auch mal, aber dann ist es wieder gut - das ist wie in jeder guten Ehe."