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Experimentell und interaktiv Luthers Sterbehaus in Eisleben: Mitmachausstellung "Raus mit der Sprache!" für Schüler

Von Jörg Müller 13.10.2020, 11:30
Hier geht es um neue Jugendwörter und Abkürzungen.
Hier geht es um neue Jugendwörter und Abkürzungen. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Luther-Worte und Fake News, Mimik und Körpersprache, Dialekte und Missverständnisse, verschwundene und neue Wörter - um das allgegenwärtige Thema der zwischenmenschlichen Verständigung geht es in der Mitmachausstellung „Raus mit der Sprache!“ in Luthers Sterbehaus in Eisleben, die Anfang Oktober eröffnet worden ist und sich insbesondere an Kinder und Jugendliche, Familien und Schulklassen richtet.

Experimentell und interaktiv können die Besucher verschiedene Facetten der Sprache entdecken und „das eigene Sprachverhalten kritisch hinterfragen“, wie Museumspädagogin Kathrin Meukow von der Stiftung Luthergedenkstätten sagt. Sie hat die Ausstellung kuratiert, die in Zusammenarbeit mit Studenten und Dozenten der Hochschule Merseburg entstanden ist. Die Gesamtleitung hatten Museumsleiterin Ulrike Wendt-Sellin und Stiftungsvorstand Stefan Rhein.

Mitmachausstellung: „Wir haben uns dabei an den Lehrplänen orientiert“

Das Team der Museumspädagogik hat zu der Ausstellung ein umfangreiches Angebot von Bildungsprogrammen für Schüler der 5. bis 9. Klasse erarbeitet. „Wir haben uns dabei an den Lehrplänen orientiert“, so Meukow. Es habe dazu Gespräche mit Deutsch- und Ethik-Lehrern gegeben. „Wir haben sie nach ihren Wünschen gefragt.“ Vieles, was in der Ausstellung aus Platzgründen nicht verwendet werden konnte, werde in den Bildungsprogrammen genutzt. In Planung ist unter anderem noch eine Inszenierung mit dem Eisleber Theater sowie ein Poetry-Slam-Wettbewerb für Schulen der Region.

In den Herbstferien gibt es vom 19. bis zum 22. Oktober, 10 bis 13 Uhr, im Sterbehaus ein Projekt für Kinder ab sieben Jahren. Unter dem Titel „Was ist dieses Dingsda?“ können sich die Ferienkinder mit Sprache und Wortfindungen beschäftigen. Dazu werden kleine Dingsda-Geschichten produziert (vorherige Anmeldung erforderlich).

Luthers Sterbehaus in Eisleben: „Miteinander reden - Sprache ist (un)missverständlich“ 

Ein Angebot für Schüler ab Klasse 5 ist das Dialekte-Memory. Dabei geht es um den Heimatbezug und den identitätsstiftenden Charakter von Dialekten. In spielerischer Form können die Schüler Sprachvarianten erkunden und ein persönliches Dialekte-Memory herstellen. „Miteinander reden - Sprache ist (un)missverständlich“ heißt ein Programm ab Klasse 7. Die Schüler untersuchen, wie Kommunikation gelingen kann, welche Kommunikationsstörungen es gibt und welche Gesprächsregeln man in Konflikten anwendet.

„Nonverbale Kommunikation“ mit Mimik, Gestik und Körpersprache ist Thema eines weiteren Programms ab Klasse 5. Unter anderem wird dabei auch die Selbstinszenierung von Youtubern und anderen Prominenten untersucht. „Wie sage ich es heute? - Der Wandel der Sprache“ ist ab Klasse 6 buchbar. Ein Thema ist hier die Veränderung in der Kommunikation durch soziale Netzwerke. Heutige Kommunikationsformen werden mit Briefen von Martin Luther verglichen. Schließlich können die Teilnehmer elektronische Briefe mit Piktogrammen und Emojis verfassen. Um die „Macht der Worte“ sowie um „Redewendungen und Sprichwörter“ geht es in zwei weiteren Angeboten für Schüler ab Klasse 7.

›› Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober 2022. Öffnungszeiten in der Wintersaison Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, in der Sommersaison täglich 10 bis 18 Uhr. Information und Anmeldung zu den Bildungsprogrammen unter Telefon 03475/7147823 oder E-Mail: [email protected]. (mz)

Museumspädagoge Nick Schöne zeigt der Klasse 8/4 des Eisleber Martin-Luther-Gymnasiums ein Kommunikationsspiel.
Museumspädagoge Nick Schöne zeigt der Klasse 8/4 des Eisleber Martin-Luther-Gymnasiums ein Kommunikationsspiel.
Jürgen Lukaschek