Luthergedenken mit der Unbekümmertheit der Jugend
Eisleben/MZ. - "Und mag er tot sein - er lebt", dieser Ausspruch Philipp Melanchthons war als Titel gewählt worden, und tatsächlich schien der Geist des Reformators allgegenwärtig. "Vielleicht können wir manches von Martin Luther lernen", hieß Roswitha Schmitt, Mitarbeiterin der Stiftung Luthergedenkstätten, das Publikum willkommen. Es erklang Gitarrenmusik aus der Zeit der Renaissance. Die gute Stube des Drachstedtischen Hauses, in der der Reformator wer weiß wie oft zu Gast war, bot der Solistin Silke Lubina aus Dresden einen wunderschönen Rahmen, den diese als Meisterin ihres Faches ganz vortrefflich auszufüllen verstand.
An ihrer Seite machten zwei junge Mimen der Landesbühne Sachsen-Anhalt auf sich aufmerksam, die für die Zukunft noch einiges erwarten lassen: Tobias Brüning, den das Theaterpublikum beispielsweise als jungen Faust kennt, und Joachim Bergmann, der in dem Erfolgsstück "Darüber spricht man nicht" auf der Bühne steht, hinterließen in dem für sie noch ungewohnten Metier einen sehr angenehmen Eindruck.
Beide lasen Texte von und über Luther, wobei sie sich am 460. Todestag des Reformators nicht auf Passagen beschränkten, die die letzten Tage des Reformators zum Inhalt haben. Sie brachten Luther auf eine sehr sympathische Art und Weise nahe, unbekümmert und - wenn sie Anekdoten zum Besten gaben - auch augenzwinkernd. Diese Unbekümmertheit der Jugend kam an beim Publikum, die Schauspieler wurden mit viel Beifall bedacht.