Laufveranstaltung Laufveranstaltung: Eine Jakobusfigur wird nachgereicht
HETTSTEDT/MZ. - Zwar war die Teilnahme diesmal geringer als in den Vorjahren, doch die Veranstalter konnten sich immerhin über 160 Männer, Frauen und Kinder freuen, die mit ihrer Teilnahme den Gedanken des "Betens mit den Füßen" verwirklichen halfen.
Punkt 9 Uhr begann der Gottesdienst für Läufer und Zuschauer, eingeleitet vom Posaunenchor der Jakobi-Kirche unter Leitung von Kantor Detlef Ochs. "Der Jakobuslauf ist erlebbare Gemeinschaft für Jung und Alt, man nimmt sich Zeit für- und miteinander, er ist ein Zeichen der Lebensfreude", hieß es in der Predigt, die der stellvertretende Direktor des Leipziger Missionswerkes Tillmann Krause hielt, der auch am Lauf Teil nahm.
Ein anderer bekannter Läufer, der die meisten Teilnehmer um einiges überragte, war der Boxer Timo Hoffmann, der bisher fast alle Läufe mit gemacht hat. "Man man muss nicht Erster sein, die Freude überwiegt", erklärte der 2,03-m-Mann, der sich erst kurz vor Beginn entschließen wollte, ob er die Sieben- oder 17-Kilometer-Strecke laufen wolle.
Mit ihren leuchtenden T-Shirts fiel eine Gruppe Männer und Frauen auf: Die Acht sind Leichtathleten aus Bergkamen, der Partnerstadt von Hettstedt. Hartmut Damerau war zum neunten Male mit beim Jakobuslauf wie auch andere der Gruppe, und gemeinsam absolvierten sie die Sieben-Kilometer-Distanz. Zwischen den jüngsten und ältesten Teilnehmern lag ein Abstand von zwei Generationen: So ist Esther Bartsch gerade drei, ihre Schwester Martha vier Jahre jung. Der älteste Teilnehmer war der 74-jährige Adolf Grade aus Polleben. Er nahm sich die 14-Kilometer-Strecke vor. "Nicht rauchen, nicht trinken, täglich acht Kilometer laufen und Rennrad fahren - das hält fit", erklärt der Senior.
Auf Kommando von Probst Martin Herche begann das Lauf-Ereignis mit den Jüngsten des Teilnehmerfeldes: Die Jungen und Mädchen zwischen drei und elf Jahren absolvierten den "Flitzi-Lauf" über einen Kilometer, und alle schafften die Strecke. Dann ging es weiter mit echten Herausforderungen über drei, sieben und 14 Kilometer sowie den Halbmarathon ab Altersklasse 16. Das bedeutete, dreimal im Sprinttempo bis Wiederstedt und zurück laufen, und das bei steigenden Temperaturen.
Sieger bei den Frauen wurde Marion Faidt von Blau- Weiß Hettstedt, Jahrgang 1960, bei den Männern Norbert Götsch aus Halle, Jahrgang 1955. Die Sieger erhielten neben einem Tusch eine Urkunde und eine Jakobus-Figur aus Metall. Zusätzliche musikalische Ehrungen erhielten zwei Teilnehmer, die an diesem Tag ihren Geburtstag mit ihrer Jakobuslauf-Teilnahme feierten: Karl aus Aschersleben wurde fünf Jahre jung. Silke Adolf von Blau-Weiß Hettstedt und erstmals Teilnehmerin machte sich selbst das Geschenk zu ihrem 42. Geburtstag mit einem 2. Platz im Sieben-Kilometer-Lauf.
Zwei erste Plätze bei der gleichen Disziplin der Männer mussten vergeben werden: Paul-Jakob Reich von SSV Ahlsdorf und Ronald Moritz von SSV Eisleben erreichten das Ziel beide nach genau 25 Minuten und 55 Sekunden. Da nur ein Metall-Jakobus vorhanden war, wurde ein zweiter nachgeliefert. "So etwas hatten wir bisher noch nie", war Pfarrer Sebastian Bartsch überrascht.
Wenn Pfarrer Bartsch im September nach Tansania fährt, hat er im Gepäck für den dortigen Paten-Kindergarten 30 Euro aus Spenden und weitere 250 Euro, die Hälfte der Startgebühren.