Kontrolle vor Eisleber Schule Kontrolle vor Eisleber Schule: Polizei und Ordnungsamt haben "Elterntaxis" im Blick

Eisleben - „Ich hatte echt schlaflose Nächte“, sagt Steffi Schwan, Sprecherin des Polizeireviers in Eisleben, als sie am Montagmorgen gegen 8 Uhr mit Kollegen der Polizei vor der Schule in der Bergmannsallee in Eisleben steht. Der große Trubel in der Straße, wo vor Unterrichtsbeginn bei fließendem Verkehr Schulbusse und Eltern mit Autos halten, Kinder aussteigen, die Straße queren und auf den Fußwegen laufen, hat ihr Sorgen bereitet.
Erste Überprüfung zum Schulstart war aus Sicht der Polizei „großes Chaos“
Denn eine erste Überprüfung beim Schulbeginn am vergangenen Donnerstag können Schwan und ihre Kollegen, die vor Ort waren, nur als „großes Chaos“ bezeichnen. Am Montag fällt das Fazit bei der Überprüfung des Schulwegs anders aus: „Ich bin positiv überrascht“, sagt die Polizeisprecherin. „Es hat super geklappt. Alle haben gut mitgearbeitet“, fügt Christine Brenning, zuständig für Präventionsarbeit an.
Zu Schülern aus der Katharinenschule, die in Räumen des ehemaligen Gymnasiums in der Bergmannsallee lernen, haben sich in diesem Schuljahr auch die rund 220 Schüler der Geschwister-Scholl-Grundschule gesellt. Denn ihr Schulgebäude an der Friedrich-Koenig-Straße/Hessestraße, das mehr als 100 Jahre alt ist, wird innen komplett saniert und modernisiert. Der Umzug in das Haus in der Bergmannsallee bedeutet für rund 160 Kinder, dass sie nun einen neuen Schulweg haben. Ebenso für die 58 Erstklässler. Und natürlich wurden da viele Kinder von Erwachsenen begleitet oder mit dem Auto gebracht.
„Die baulichen Gegebenheiten sind hier nicht vorhanden für diese große Anzahl von Eltern und Kindern“, sagt Vincent Woska, Regionalbereichsbeamter in Eisleben. So gibt es etwa nur Parkplätze für Lehrer direkt an der Schule. Wie einige andere Autofahrer wollte Birgit Weber den Lehrer-Parkplatz nutzen. Sie brachte Erstklässler Erik zur Schule.
Fußgängerüberweg fehlt vor Schule in der Bergmannsallee
Doch Brenning wies Weber darauf hin, dass es kein öffentlicher Parkplatz ist, verwies sie zum Bahnhof, 100 Meter von der Schule entfernt. „Dort habe ich einen Platz gefunden und wir sind gelaufen. Das war in Ordnung“, sagt Weber. Die Eltern und Kinder für die Situation vor Ort zu sensibilisieren, sei wichtig, meint der Regionalbereichsbeamte Woska, der wie die anderen Polizisten vor Ort mit Eltern und Kindern das Gespräch sucht. Das war auch schon am Donnerstag der Fall. „Doch da sind die Emotionen hochgekocht“, erzählt Schwan. Manche Eltern seien den Polizisten gegenüber „verbal aggressiv“ gewesen.
Ein Problem haben Polizei und die Stadt Eisleben erkannt: Es fehlt vor der Schule in der Bergmannsallee ein Fußgängerüberweg. „Es ist angedacht ein Provisorium für ein Jahr zu errichten“, sagt Schwan. Ordnungs- und Bauamt der Lutherstadt Eisleben sind an der Sache dran. „Für einen sicheren Schulweg ist ein Zusammenwirken aller Beteiligten wichtig“, so Woska. Die Polizei und auch das Ordnungsamt wollen die Situation vor der Schule in der Bergmannsallee weiter im Blick behalten. (mz)
