Kita-Gebühren im Mansfelder Grund Kita-Gebühren im Mansfelder Grund: Aufgeheizte Stimmung im Klubhaus in Benndorf

Benndorf - Der Widerstand gegen die Erhöhung der Kindergarten-Gebühren in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra hat am Montag einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Das neue Kinderförderungsgesetz (Kifög) beinhaltet unter anderem den Ganztagsanspruch bis zu zehn Stunden pro Kind, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Das soll die Chancen gerade für Kinder aus benachteiligten Familien verbessern. Das Kifög schließt die Ermäßigung der Geschwisterbeiträge ein und die Angleichung der Betreuungsschlüssel von 1:14,6 auf 1:12,5 bei den Drei- bis Sechsjährigen.
Am Abend zogen Dutzende Eltern in einem Protestzug zum Klubhaus in Benndorf. Auf Transparenten und mit Sprechchören machten die rund 250 Leute ihrem Unmut gegen die geplanten Steigerungen der Kindergarten-Gebühren auf bis zu über 100 Prozent Luft. Der teuerste Platz soll statt bisher 195 dann 280 Euro im Monat kosten.
Ursprünglich wollte der Verbandsgemeinderat schon Ende Januar über die neue Gebührensatzung abstimmen. Doch angesichts des Widerstands hatte Bürgermeister Bernd Skrypek (CDU) den Antrag von der Tagesordnung genommen und auf die nächsten Sitzung am 19. Februar verschoben. Zugleich beraumte er eine Diskussionsrunde mit Eltern und Landtagsabgeordneten über die Auswirkungen des neuen Kinderförderungsgesetzes des Landes an, die am Montag im voll besetzten Klubhaus in Benndorf über die Bühne ging.
Verweis auf Beschluss des Landtages
Dort versuchte Sozialminister Norbert Bischoff (SPD), der aus Helbra stammt, den aufgebrachten Eltern die Hintergründe der geplanten Kostensteigerung und die Zuständigkeiten zu erläutern. Er verwies dabei auf den Beschluss des Landtages, in dessen Folge nicht mehr die Kommunen, sondern die Träger der Kindertagesstätten mit dem Landkreis über die Finanzierung verhandeln. Diese Verhandlungen hat die Kreisverwaltung mit den Trägern der Kindergärten geführt. Dabei werden alle tatsächlich anfallenden Kosten in die Gebührenkalkulation einbezogen. Selbst die Ausgaben für Altersteilzeit und Beratung der Kita-Mitarbeiter werden berücksichtigt.
Mit der Hälfte aller Kitas im Kreis wurde inzwischen verhandelt. Überall kommt es zu steigenden Kosten für die Eltern. Der Mansfelder Grund ist besonders betroffen, weil die Gemeinde die Hälfte der Kosten auf die Eltern umlegt. Und das erhitzt die Gemüter, wie auch am Montag deutlich wurde.
Frage der Finanzierung
Alle Erläuterungen zu den Berechnungen konnten die aufgebrachten Eltern im Klubhaus nicht beruhigen. Immer wieder fragten sie, wie sie diese erhöhten Kosten begleichen sollen. Es gehe nicht um jene, denen das Amt die Kosten erstatte, sondern um die Eltern, die die Erhöhungen nicht bezahlen können. So rechnet Marko Führer, einer der protestierenden Väter, vor, dass die Kosten für den Hort von 35 auf 70 Euro pro Monat steigen, die der Kindereinrichtung sogar von 180 auf 265 Euro. „Wir werden unsere Tochter nicht mehr in den Hort schicken können“, so der zweifache Vater. Deshalb werde er auch weiterhin protestieren. (mz)
