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Kirche in Erdeborn Kirche in Erdeborn: Streithorst-Grabmal wurde restauriert

Von Jörg Müller 06.08.2015, 17:00
Schlusspunkt: Detlev Kuhn (vorn) und Tobias Watterott setzen das restaurierte Ölgemälde ein.
Schlusspunkt: Detlev Kuhn (vorn) und Tobias Watterott setzen das restaurierte Ölgemälde ein. Jürgen Lukaschek Lizenz

Erdeborn - Wieder einen großen Schritt weiter gekommen sind der Förderverein und die evangelische Kirchengemeinde bei der Sanierung der Erdeborner St.-Bartholomäus-Kirche. Mitarbeiter des Ateliers Schöne aus Halle haben ein bedeutendes Kunstwerk in dem Gotteshaus restauriert: das Streithorst-Epitaph. „Wir nehmen uns etwa alle zwei Jahre ein Projekt vor“, sagt Vereinsvorsitzende Anne Hedler im Gespräch mit der MZ. Nach dem Kruzifix (2011) und der Stuckdecke (2013) konnte nun also das Grabmal für Christian Wilhelm von der Streithorst instandgesetzt werden. Streithorst (1671 bis 1719) war Rittergutsbesitzer und Patron der Erdeborner Kirche.

Wann das Grabmal für den in der Kirche beigesetzten Streithorst entstanden ist und wer es geschaffen hat, ist laut Restaurator Tobias Watterott nicht bekannt. Es handele sich auf jeden Fall um eine kunstvolle, „sehr gute und qualifizierte Arbeit“. Das circa drei Meter hohe und 2,20 Meter breite Epitaph besteht aus farbig gefasstem Sandstein mit zahlreichen Plastiken und Reliefs (Engel, Kriegsgerät und Adelswappen) aus Alabaster sowie einem Ölgemälde, das Streithorst zeigt. Außerdem gibt es eine goldene Inschrift, die allerdings kaum noch zu lesen gewesen war. Watterott und sein Kollege Detlev Kuhn haben das Kunstwerk gereinigt, beschädigte Teile restauriert und fehlende ergänzt. Auch die Farbfassung, die Gold-Inschrift und das Ölgemälde sind gesäubert und wo nötig retuschiert worden.

Mit fast 8 000 Euro trägt der Förderverein einen großen Teil der Kosten für die Epitaph-Restaurierung. 3 000 Euro stellt der Kirchenkreis zur Verfügung, auch die Kirchengemeinde leistet einen Beitrag. „Ich bin sehr froh, dass wir so einen engagierten Förderverein haben“, sagt Prädikant Tobias Körnig, der die Gemeinde betreut, die zum Pfarrbereich St. Annen Eisleben und Seegebiet gehört. Und der Verein bereitet schon das nächste Projekt vor: Für die Renovierung der Emporen ist ein Farbgutachten erarbeitet worden. Neben dem Anstrich muss auch der Fußboden der Emporen erneuert werden.

Unterstützt wird der Verein mit derzeit 38 Mitgliedern von zahlreichen regelmäßigen Spendern, darunter auch ehemalige Erdeborner, die heute zum Beispiel in München oder an der Nordsee leben. „Dafür sind wir natürlich sehr dankbar“, sagt Hedler, die den Förderverein seit der Gründung 2002 leitet. (mz)

Die Kirche kann sich sehen lassen.
Die Kirche kann sich sehen lassen.
Lukaschek Lizenz