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Kinder reiten auf Esel «Suleika»

05.10.2008, 15:47

VON HELGA LANGELÜTTICH BENNDORF/MZ.. - "Mit der Vereinsgründung wollten wir die Tradition der Mansfelder Gewerke fortsetzen, historisches Handwerk wieder beleben. Bei unseren Festen bieten wir stets Produkte aus unserer Gegend an. Was wir aus dem ehemaligen Fuhrmann`schen Gut gemacht haben, darüber kann sich jeder Besucher informieren. Das verdanken wir zum großen Teil dem Engagement der Mitglieder, deren Zahl von anfangs 23 auf nun etwa 50 angestiegen ist - was nicht heißt, dass es nicht noch mehr werden könnten," so der Vorsitzende.

Im Versammlungsraum des Hauses ist alles für den Empfang und die Versorgung der Gäste vorbereitet: Im großen Kamin knistert ein schönes Holzfeuer, die Tische sind gedeckt, leckerer selbst gebackener Kuchen - zum Teil mit dem nur im Mansfelder Land bekannten Solf gedeckt - lockt zum Schlemmen, wovon reger Gebrauch gemacht wird. Es ist nicht zu glauben, dass dieser schöne Raum einst der Schweinestall des Gutes war, doch Fotos aus der Bauzeit belegen es. Im Hof herrscht ebenfalls gleich zur Eröffnung lebhaftes Treiben: Die Kinder haben ihren Spaß beim Reiten auf "Suleika" oder "Moritz", die Hartmut Seeber aus Hainrode mitgebracht hat. "Esel waren ja früher beliebte Haustiere, und uns gefallen sie auch: Wir haben fünf auf unserm Eselhof", sagt er.

Vorm Reiten ließ sich die siebenjährige Michelle Holländer erst noch "schön" machen: Marlis Kulawik vom Kinder- und Jugendhaus "Benni Bergmann" Benndorf macht aus Michelle einen Sterntaler mit Hilfe ihrer ruhigen Hand und viel Farbe. Interessenten drängten sich am Stand von Walter Reineberg: Er zeigt, wie man Besen bindet. "Das Handwerk war fast vollkommen vergessen. Nach der Wende haben wir es aus der Tiefe des Vergessens geholt, und seit 1996 feiern wir in Hainrode wieder das Besenbinderfest", sagt er.

In den kleinen hölzernen Ständen kann man sich über das umfangreiche Angebot kulinarischer Köstlichkeiten informieren: Mit "Mansfäller Knätzchen" wird geworben, ein Wort, das man Nicht-Mansfeldern übersetzen muss. Allerdings wurde hier das Gehackte aus Gründen der Hygiene in Därme gefüllt. Und eine besondere Ausstellung lockt vor ein Schaufenster am Eingang zum Vereinsraum. Dahinter hat Doris Mandschuk, Kinderbuchautorin und Teddy-Fan, rund 300 ihrer nach letzter Zählung 658 Teddys ausgestellt.