Mansfelder Land auf Fotografien Historische Eisleber Ansichten: Helbraer Hobbyfotograf zeigt seine Schätze
Seit er neun Jahre alt ist, hält Rolf Fricke seine Mansfelder Heimat im Bild fest. Große Ereignisse finden sich ebenso auf den Fotos wieder wie alltägliche Szenen.

Eisleben/Helbra/MZ - „Von mir gibt es nicht viele Bilder“, sagt Rolf Fricke lachend. „Ich bin doch meistens der, der hinter der Kamera steht.“ Und das nun schon seit vielen, vielen Jahren und Jahrzehnten. Der Helbraer ist Jahrgang 1946. Die ersten Schnappschüsse habe er bereits als Junge gemacht. „Im Alter von etwa neun Jahren hatte ich meinen ersten Fotoapparat. Es war eine einfache Boxkamera mit Rollfilm.“ Anfang der 1960er Jahr schaffte er sich schließlich eine Spiegelreflexkamera an. Das sei damals eine EXA IIb gewesen, erinnert er sich. Sowohl sein Großvater als auch sein Vater besaßen einen Fotoapparat und entwickelten daheim Fotos. Eine sehr gute Möglichkeit für ihn, sich auszutauschen und zu lernen.

Trotz Liebe zur Fotografie andere berufliche Laufbahn eingeschlagen
Obwohl er das Fotografieren liebte, schlug er eine völlig andere berufliche Laufbahn ein. Er erlernte einen Beruf mit Abitur, was heute etwas exotisch klingt. „Neben dem Hauptziel, das Abitur zu schaffen, hatte unsere ganze Klasse noch eine Lehre als Gärtner in der GPG ,Glück Auf’ in Eisleben gemacht. Neben dem Abiturzeugnis habe ich deshalb 1965 auch das Facharbeiterzeugnis als Gärtner erhalten.“ Daran an schloss sich ein Studium der Technischen Universität in Dresden, Fachrichtung Elektronische Datenverarbeitung, kurz EDV. „Ich hatte also schon Mitte der 1960er Jahre einfache Computerprogramme geschrieben“, erklärte Fricke. Später arbeitete er im Mansfeld Kombinat Eisleben hauptsächlich in der Softwareentwicklung gearbeitet. Nach der Wende arbeitete er als Lehrer und Dozent.

In all den Jahren begleitete ihn aber immer die Fotografie. „Mein erster größerer fotografischer Einsatz war 1965, die August-Bebel-Hütte Helbra. Man bat mich, im Ferienlager in Ückeritz als Zirkelleiter für Fotografie zu arbeiten“, erinnert er sich. „Ich bekam dort einen leeren Raum zugewiesen, den ich nutzen konnte. Mir hatte keiner gesagt, was als Ergebnis erwartet wurde, noch was ich als Budget zur Verfügung hatte. Es habe aber alles wunderbar funktioniert. Ich hatte einen Tag später eine komplett eingerichtete Dunkelkammer gezaubert und viele fotobegeisterte Ferienkinder gehabt.“

Regelmäßige Treffen im Fotoclub Eisleben
Nach dem Studium schloss sich Rolf Fricke dem Fotoclub Eisleben an, der sich regelmäßig im Wiesenhaus traf. 1972 kam er zur NVA und leistete seinen Grundwehrdienst in Strausberg bei Berlin. Auch dort traf er auf fotografische Herausforderungen. Fricke: „Man zeigte mir dort eine große Holzkiste mit einer Grundausrüstung eines Fotolabors. Ich nutzte die Gelegenheit, um dort eine Dunkelkammer und ein Fotostudio einzurichten.“ Dem Eisleber Fotoclub blieb er treu, wurde sogar zur Bezirkskulturakademie für Fotografie nach Halle delegiert, wo er ein nebenberufliches Studium absolvierte und bis heute fotografiert er regelmäßig.


Seine enormen Fotoschätze teilt Rolf Fricke sehr gern über die sozialen Medien beispielsweise. Die Reaktionen auf die fotografischen Zeitreisen sind rundum positiv. Die Jüngeren staunen und den Älteren kommen sofort Erlebnisse aus Kindheit und Jugend in Erinnerung. Ganz so, als ob die Familie gemeinsam im Fotoalbum blättert - nur eben in einem viel größeren Rahmen. Gemeinsam mit der MZ soll dieser jetzt noch ein Stück erweitert werden. Immer mal wieder wird es ab sofort eine fotografische Rückschau geben.