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Hiobsbotschaft aus Helfta Hiobsbotschaft aus Helfta: Hotel An der Klosterpforte schließt

Von Jörg Müller 19.09.2013, 21:28

Eisleben/MZ - Hiobsbotschaft aus dem Kloster Helfta: Das Hotel An der Klosterpforte schließt zum 30. November dieses Jahres. Die 30 Mitarbeiter wurden am Donnerstag informiert; sie werden in den nächsten Tagen die Kündigung erhalten. „Es ist uns leider nicht gelungen, das Haus aus den roten Zahlen zu bringen“, sagte Raimund Sternal, Generalvikar des katholischen Bistums Magdeburg. Das Bistum als Hauptgesellschafter der Hotel GmbH habe in den vergangenen Jahren 700 000 Euro für den Unterhalt aufgebracht. „Jetzt ist eine Grenze erreicht, wir können das nicht auf Dauer fortsetzen“, so Sternal.

Besonders schmerzlich sei die Nachricht natürlich für die Beschäftigten, die nun entlassen werden müssen, sagte Priorin Agnes Fabianek als Vertreterin der Stiftung Kloster Helfta, der zweiten Gesellschafterin der Hotel GmbH. Sie lobte das große Engagement der Mitarbeiter. Auch Hotel-Geschäftsführerin Legitta Reininger sagte, es sei „ein sehr schwerer Tag für uns alle“. „Wir hoffen, dass es irgendwann vielleicht einen Pächter gibt, der das Haus wiederbelebt.“

Reininger, die 2010 die Leitung des Hotels übernommen hatte, sagte, dass die Auslastung bei durchschnittlich 36/37 Prozent gelegen habe. Das sei zwar für die Region ein guter Wert, habe aber trotzdem nicht ausgereicht. „Wir haben ja mehrere Gebäude, die wir unterhalten müssen.“ Zudem seien Investitionen nötig gewesen. Auch die Veranstaltungen im Mechthildsaal seien zwar oft gut besucht, „bringen aber auch nicht immer das große Geld“. Eisleben und das Mansfelder Land habe Touristen durchaus viel zu bieten, andererseits gebe es auch viele Übernachtungskapazitäten in der Region. Reininger sagte, dass sie und die Mitarbeiter natürlich „bis zum Schluss präsent“ sein würden. Auch die bis zur Schließung geplanten Veranstaltungen würden stattfinden.

Generalvikar Sternal sagte, dass Gäste auch künftig im Bildungs- und Exerzitienhaus des Klosters willkommen seien. Mögliche Interessenten für das Hotel könnten sich jederzeit beim Bistum melden. Freilich habe die bislang erfolglose Suche nach Investoren gezeigt, dass es offenbar „ein schwieriger Standort für ein Hotel“ sei.