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Helios-Klinik Eisleben Helios-Klinik Eisleben: Schonende Methode bei der Darmspiegelung

Von Daniela Kainz 27.01.2016, 11:47
Oberarzt Gerd-Wilm Schute wendet die neue Methode bei einer Patientin an. Schwester Ines Fritzsche assistiert ihm.
Oberarzt Gerd-Wilm Schute wendet die neue Methode bei einer Patientin an. Schwester Ines Fritzsche assistiert ihm. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben - Wem eine Darmspiegelung bevorsteht, der geht zumeist mit Unbehagen zu diesem Arzttermin. Viele würden sich nicht nur wegen des eigentlichen Untersuchungsvorgangs vor dem Eingriff scheuen, wie Dr. Gerd-Wilm Schute, Oberarzt in der Inneren Abteilung und Leiter der Funktionsdiagnostik an der Eisleber Helios-Klinik, weiß. Vor allem Nachwirkungen wie starke Blähungen, Unwohlsein und Völlegefühl nach dem Eingriff seien es, die die Patienten umgehen möchten. Mit Hilfe einer neuen Technologie während der Untersuchung werden diese Beschwerden nun ausgeschlossen.

Die Endoskopieabteilung (Spiegelung) der Eisleber Klinik deckt ein breites Leistungsspektrum ab: von Magen- und Darmspiegelungen über Entfernen von Polypen im Magen- und Darm-Trakt, die Behandlung von Verengungen im Magen-Darm-Trakt bis hin zu Steinzertrümmerungen

In der Eisleber Helios-Klinik, die auch als Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fungiert, sind verschiedene Fachbereiche angesiedelt: Innere Medizin mit Herzkatheterlabor und Stroke Unit (Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten), Allgemein- und Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie), Orthopädie und Unfallchirurgie, Geriatrie (Altersheilkunde) mit Palliativeinheit und geriatrischer Tagesklinik, Gynäkologie, Urologie, Anästhesie/Intensivmedizin, Physiotherapie. An der Klinik ist außerdem eine radiologische Praxis angeschlossen.

„Bisher wurde bei der Darmspiegelung der Dickdarm mit Luft aufgedehnt, um eine bessere Übersicht mit dem Endoskop zu bekommen und die Oberfläche der Schleimhaut beurteilen zu können“, so der Mediziner. Obwohl versucht worden sei, diese Luft wieder abzusaugen, sei mal mehr und mal weniger Luft im Darm geblieben. Das führte ihm zufolge bei den Patienten öfter zu krampfartigen Beschwerden, bis die Luft auf natürlichem Wege den Darm wieder verlassen hatte. Mit Hilfe einer neuen Technologie wird die Ausdehnung nun durch den Einsatz von Kohlendioxid erzielt. Damit sollen auch die Nachwirkungen der Behandlung der Geschichte angehören.

Kohlendioxid eignet sich nach den Worten des Oberarztes deshalb für den Eingriff, weil es im Gegensatz zur Luft 150-mal schneller über die Darmwand aufgenommen und abgeleitet - das heißt über die Lunge ausgeatmet - wird.

Luft dagegen werde kaum beziehungsweise nur recht schlecht vom Darmgewebe aufgenommen, erklärt er. „Mit der neuen Technologie ist der Darm schneller als bei der bisherigen Vorgehensweise entbläht und bereitet deshalb auch keine Beschwerden mehr“.

Diese Methode hat laut Schute noch einen weiteren Vorteil. Seltene Komplikationen wie Luftembolien sind nun so gut wie ausgeschlossen. So könne durch den Einsatz von Kohlendioxid nicht nur das Befinden nach der Spiegelung erheblich verbessert, sondern auch die Sicherheit für den Patienten weiter erhöht werden.

Kein Grund zur Sorge gibt es aus seiner Sicht auch vor der Darmspiegelung. Der Patient spüre vom Eingriff durch das Narkosemittel in der Regel nichts, so Schute. „Es ist schon vorgekommen, dass wir gefragt wurden, wann wir mit der Untersuchung beginnen.“ Dabei sei schon alles vorbei gewesen. (mz)

Apparatur mit Kohlendioxidflasche.
Apparatur mit Kohlendioxidflasche.
Jürgen Lukaschek Lizenz
Mit diesem Endoskop wird die Spiegelung ausgeführt.
Mit diesem Endoskop wird die Spiegelung ausgeführt.
Jürgen Lukaschek Lizenz