Feuerbrand Feuerbrand : Obstbäume extrem bedroht

aseleben/helfta/MZ - Die Obstbauern am Süßen See und in Helfta sind in heller Aufregung: Der Feuerbrand, eine kreuzgefährliche Pflanzenkrankheit, bedroht die Obstplantagen. Seit Tagen sind die Mitarbeiter des Obsthofes Friedrich damit beschäftigt, die befallenen Apfelbäume zu beschneiden. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen, so Obsthof-Inhaber Klaus Friedrich, sind fünf Hektar seiner etwa 37 Hektar großen Anbaugebiets vom Feuerbrand befallen. Bis zu 40 Zentimeter müsse dabei ins gesunde Holz geschnitten werden.
Mit anderen Worten: „Ich schneide schon die Apfelernte des kommenden Jahres weg“, so Friedrich. Denn die Bäume würden im nächsten Jahr zwar wieder blühen, aber keine Äpfel tragen. Nur mit ständigen Kontrollen und dem sofortigen Verbrennen der abgeschnittenen Äste sei dem Feuerbrand beizukommen, sagt er. Friedrich macht auch Kontrollen in den angrenzenden Gebieten in Richtung Bahndamm und Gartensparte Neckendorf. Denn Feuerbrand kann auch wildwachsende Birnbäume und den Weißdorn befallen.
Wie Klaus Friedrich ist auch Philipp Moser, Chef des Obsthofes am Süßen See, derzeit mit dem Feuerbrand beschäftigt. Noch hat er keinen Überblick über die vom Feuerbrand befallenen Flächen, aber auch beim Obsthof am Süßen See sind alle Mitarbeiter damit beschäftigt, betroffene Bäume zurück zu schneiden und zu kontrollieren, ob sich der Feuerbrand ausbreitet.
Dass mit dem Feuerbrand nicht zu spaßen ist, bestätigt Anita Krause. Sie ist bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau verantwortlich für die Pflanzengesundheit und hat derzeit alle Hände voll damit zu tun. Denn im Falle des Feuerbrandes müssen alle Obstbaumbesitzer über den Ausbruch der Pflanzenkrankheit informiert werden und sie seien verpflichtet, die Krankheit zu bekämpfen, so Krause. Feuerbrand sei eine Krankheit, die sich seuchenartig ausbreiten kann und die meldepflichtig ist.
Ein großes Problem für sie ist derzeit, die Eigentümer der Flächen auszumachen, auf denen vom Feuerbrand befallene Bäume wachsen. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Seegebietsgemeinde würde Plantagen kontrolliert und anhand von Flurkarten die Eigentümer ausfindig gemacht.
Aber auch auf kommunalen Flächen müssen Birnbäume und Weißdornsträucher beziehungsweise kleine Weißdornbäume gerodet und verbrannt werden.